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Energie aus Essensresten

Der Biomüll der Dresdner Haushalte verbleibt künftig in der Stadt. Im neuen Kompostierwerk samt Vergärungsanlage in Klotzsche wird sogar noch Energie aus den Lebensmittelresten gewonnen.

In den brauen Tonnen der Stadt landen jedes Jahr rund 24.000 Tonnen Lebensmittelreste. Bisher wurden sie abgefahren nach Zwönitz und dort kompostiert. Seit Jahresbeginn kümmern sich das neue Kompostwerk und die Vergärungsanlage in Klotzsche um die organischen Abfälle der Dresdner.  Nach nur neun Monaten Bauzeit entstand auf der auf dem ehemaligen Gelände einer Flugzeugteilelagerhalle (Zur Wetterwarte) eine der modernsten Anlagen dieser Art. Die Kosten beziffert der nordrhein-westfälische Betreiber „Kompotec“  auf rund 10 Millionen Euro. Prozedur dauert mehrere Wochen Der angelieferte Biomüll wird zunächst in der Anlage gesammelt. „Das passiert alles im geschlossen Bereich“, erklärte Karl-Uwe Schäfer. Danach, so der Betriebsleiter weiter, werde das Material in einen Trockenfermenter verbracht, wo es 21 bis 24 Tage vergäre. Das dabei entstandene Biogas wird verstromt. Der Gärrest wird anschließend mit Rohkompost vermischt und landet für 13 bis 16 Tage in der sogenannten Rottebox. Der entstandene Kompost wird dann durch die Dresdner Firma O. Edwin Vockert vermarktet. Das Unternehmen fungiert in der ganzen Kette als Auftragnehmer der Landeshauptstadt. Strom für 1.300 Dresdner Haushalte Dresdens Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen nannte die Investition einen wichtigen Baustein im Dresdner Klimaschutzkonzept. „Wir dürfen nicht nur über Klimaschutz reden, sondern müssen auch handeln“, sagte sie. Die Stadt wolle 100.000 Tonnen CO2 jährlich einsparen. Diese Anlage trage mit einer Einsparung von 3.200 Tonnen CO2 dazu bei, so Jähnigen. Der produzierte Strom wird übrigens ins öffentliche Netz eingespeist und soll für 1.300 Dresdner Haushalte reichen. Stinkt´s bald in Klotzsche und Weixdorf? Müssen die Menschen in Weixdorf, Klotzsche und Umgebung nun mit unangenehmen Gerüchen rechnen? „Nein. Die Luft in der Halle wird einer Abluftbehandlungsanlage, ein System mit mehreren Reinigungsstufen, zugeführt. Dazu gehören u.a. ein saurer Wäscher sowie Biofiltereinheiten“, sagte Karl-Uwe Schäfer. Zudem handle es sich um eine eingekapselte Anlage ohne jegliche Lagerflächen im Freien. An eine Fahrzeugschleuse wurde ebenfalls gedacht. Die Gesamtkapazität des Werks beläuft sich auf 31.000 Tonnen Bioabfall pro Jahr und kann durch eine Erweiterung noch gesteigert werden.             


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