Matthias Stark

Der Wald ist wichtig

Sachsen. Die Sachsen lieben ihren Wald und sehen realistisch seine Gefährdungen.
Die Schäden unserer Wälder durch den Borkenkäfer sind unübersehbar.

Die Schäden unserer Wälder durch den Borkenkäfer sind unübersehbar.

Bild: Matthias Stark

Der Romancier Erwin Strittmatter schrieb einmal: ››Wir kommen aus dem Wasser, und dass wir noch jetzt ohne Wasser nicht leben können, ist allgemein bekannt. Wir kommen aber auch aus den Wäldern, und dass wir ohne die Wälder nicht leben können, ignorieren wir häufig.‹‹ Offenbar wissen die Sachsen um diese Tatsache, wie eine vom Sachsenforst in Auftrag gegebene Bevölkerungsbefragung zeigt.

Die Hälfte der über eintausend Befragten geht regelmäßig, d.h. mindestens einmal pro Woche in den Wald. Erstaunlich: jüngere Menschen bis 39 Jahre tun dies häufiger als ältere. Immerhin 55 Prozent der Sachsen interessieren sich für das Thema Wald. Interessant ist auch, wofür die Sachsen den Wald nutzen. So sind es 78 Prozent, die dort Spazieren gehen. Zum Radfahren nutzen ihn 27 Prozent, zum Hund ausführen 18 Prozent, zum Tiere beobachten 17 Prozent und nur 3 Prozent gehen zum Geocaching in den Wald. Nur 2 Prozent nutzen den Wald zum Jagen. Immerhin 30 Prozent der Sachsen sammeln im Wald Pilze, Kräuter oder Leseholz.

Eine Verschlechterung des Waldzustandes nehmen 68 Prozent der Befragten wahr. Etwa drei Viertel (72 Prozent) der befragten Menschen gehen davon aus, dass der Klimawandel Auswirkungen auf den Wald hat. Wobei 67 Prozent die Notwendigkeit für einen Waldumbau sehen. Eine ziemlich gleiche Anzahl Menschen (66 Prozent) erachten die Holzernte im Zuge von Waldumbau und Waldbewirtschaftung als notwendig.

Die sich daraus ergebenden Waldbewirtschaftungsmaßnahmen bedeuten hin und wieder auch Einschränkungen für die Waldbesucherinnen und -besucher. 17 Prozent empfinden das als sehr störend. Die Zunahme könnte mit der notwendigen Ausweitung der Maßnahmen zur Schadensbewältigung und den damit verbundenen Einschränkungen zu tun haben. Deutlich mehr Menschen empfinden diese Einschränkungen jedoch als nicht störend (53 Prozent) oder teils, teils störend (21 Prozent).

Befragt wurden die Sachsen auch zum Thema Waldbrand

Die meisten wissen, dass der Mensch die häufigste Ursache von Waldbränden ist. Als Ursache von Waldbränden ist menschliche Nachlässigkeit (z.B. Feuer, weggeworfene Zigaretten) in den Köpfen der Menschen am bekanntesten. Aber auch Hitze und Trockenheit wurden häufig genannt. Von Bränden bedroht fühlen sich jedoch nur wenige: Lediglich 9 Prozent geben an, sie fühlen sich stark oder sehr stark bedroht. 61 Prozent fühlen sich hingegen gar nicht oder kaum bedroht. Die App Waldbrandgefahr in Sachsen, mit der unter anderem die aktuelle Waldbrandgefahr und das richtige Verhalten im Wald nachgeschaut werden kann, ist noch wenig bekannt (17 Prozent). Das Waldbrand-Eichhörnchen ist bereits besser in den Köpfen verankert. Es ist als Symbol immerhin bei etwa der Hälfte der Befragten bekannt. Je älter die Befragten, desto bekannter ist das Symbol.

Interessant sind auch die Werte zum Image der Försterinnen und Förster. Eine deutliche Mehrheiten hält Förster für wichtig in der Gesellschaft (69 Prozent). Als kompetente Ansprechpartner halten 61 Prozent der Sachsen diesen Berufsstand. Weniger Zustimmung erhält die Aussage ››Förster sind offen und gesprächsbereit‹‹ (41 Prozent). Und was interessiert die Sachsen am Wald? Es sind vorrangig seine Bewohner, die Tiere und Pflanzen, für die sich eine deutliche Mehrheit begeistert (fast 70 Prozent). Für etwa ein Viertel der Menschen ist es die Möglichkeit der sportlichen Nutzung.


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