DDR-Erinnerungen suchen neues Zuhause

Dresden. Das Museum »Die Welt der DDR« versteigert nach der Schließung seine Exponate. 75.000 DDR-Erinnerungen kommen unter den Hammer - das Startgebot beträgt jeweils zehn Euro.

Die Fahrzeugsammlung des Museums – wie hier beispielsweise ein »Dübener Ei« – wurde Mitte Juni durch eine Öffnung der Außenfassade aus dem Museum geholt.

Bild: Mutschke

Unter den zu ersteigernden Exponaten am 8. Juli ist auch ein Trabi - Startgebot ebenfalls zehn Euro.

Bild: PR

Das Museum »Die Welt der DDR« im Simmel-Hochhaus am Albertplatz hat am 1. Juni seine Türen für immer geschlossen. Nach dem starken Besuchereinbruch hatte sich der Eigentümer und Lebensmittelhändler Peter Simmel schweren Herzens zu diesem Schritt entschlossen. »Leider ist es nicht gelungen, die Sammlung an einen neuen Betreiber weiterzugeben«, bedauert Simmel, der die Sammlung einst aus Radebeul übernommen und vor der Auflösung bewahrt hatte. »Wir waren mit zwei Interessenten in Verhandlung, und wie es so ist: Der Teufel steckt im Detail. Wer ein solch umfangreiches Museum betreiben will, braucht nicht nur viel Fläche, sondern muss auch Themen wie Personal oder Brandschutz auf dem Schirm haben. Die Herausforderung war für die Interessenten einfach zu komplex.«

Aber was passiert nun mit all den Ausstellungsstücken? Die Leihgaben – das sind beispielsweise 13 der insgesamt 19 gezeigten Fahrzeuge – werden zurückgeführt. Der Rest wird mit Hilfe des Kunstauktionshauses Günther versteigert. Rund 75.000 kleine und große Exponate sollen unter den Hammer kommen. Aktuell ist das Team noch dabei, die Sammlung in Konvolute zu fassen. So suchen beispielsweise eine Sammlung von Gläsern oder Kinderbüchern ebenso ein neues Zuhause wie besondere Einzelstücke. Darunter befindet sich unter anderem auch ein Zwillingskinderwagen von Zekiwa. Auch die verbleibenden Fahrzeuge – ein Lada, ein Trabi, zwei Wartburg 353, ein Saporoshez, ein Fahrschulauto und die rote Feuerwehr mit Anhänger, die jahrelang neben dem Eingang für den Besuch in der »Welt der DDR« geworben hatte – werden versteigert. Jedes Gebot beginnt bei zehn Euro.

Die Auktion der DDR-Erinnerungen findet am 8. Juli, 10 bis 18 Uhr, im DDR-Museum statt. Interessierte können die Exponate vorher vom 4. bis 6. Juli, jeweils von 10 bis 18 Uhr, vor Ort besichtigen. Einen Katalog zum Schmökern gibt‘s auf https://dresden-kunstauktion.de. Für die Abholung der ersteigerten Stücke sollte man sich den Zeitraum vom 10. bis 12. Juli, jeweils zwischen 10 und 18 Uhr, einplanen.

Das Museum »Die Welt der DDR« war seit 2017 im Simmel-Hochhaus beheimatet. Auf 1.500 Quadratmetern konnte man hier eine spannende Reise durch den Alltag der DDR erleben - von Kindergarten, Schule und Arbeitswelt bis hin zu den Bereichen Wohnen, Einkaufen, Urlaub, Sport und Freizeit.