Birgit Branczeisz

Cocker-Wiese wird zur Cocker-Straße

Dresden. Die Stadt hat offenbar ihre Pläne für die Bebauung der Cocker-Wiese geändert.

Der Siegerentwurf stammt vom Büro Baumschlager Eberle Architekten aus Berlin.

Der Siegerentwurf stammt vom Büro Baumschlager Eberle Architekten aus Berlin.

Bild: BE Berlin GMbH

Entlang des Baufeldes sollen nun doch 5.000 Quadratmeter mehr Wiese erhalten bleiben. Der Grünstreifen könnte noch entsprechend gestaltet werden - so die Idee. Geändert hat sich auch die Bauausführung selbst. Die Fläche zur Linné-Straße ist für sozialen Wohnungsbau vorgesehen, im Gespräch ist außerdem, ein Baufeld für eine neu zu gründende Genossenschaft zu schaffen. Damit könnte die Stadt den Wünschen nach alternativen Wohnformen entsprechen.

Die Straße am Bau-Karree soll ebenfalls "sparsamer" ausfallen - sprich, die geplante 13-Meter breite Zufahrt verschwindet, dafür wird die bestehende sechs Meter breite Straße genutzt. Die soll "Cocker-Straße" heißen. Ein weiterer Fuß- und Gehweg soll die Erschließung ergänzen. Damit würde das Stadtquartier deutlich verkehrsberuhigt, manchem ist das zu abgeschlossen.

Während die Stadträte nun diskutieren, wieviel Grün bleiben darf, wer wo wie bauen kann, drängt bei Eltern, Lehrern und Schülern der 101.Oberschule "Johannes Gutenberg" in Johannstadt die Zeit. Dort wurden inzwischen Container aufgestellt, um die Situation zu entspannen: Drei Schulen in einem Gebäude das stößt schnell an Grenzen. Denn neben der 101. Oberschule teilen sich Abendgymnasium sowie das 2020 gegründete und jedes Jahr wachsende Gymnasium Johannstadt das Schulhaus an der Pfotenhauer Straße.

Zwar steht fest, dass die 101. Oberschule aus Johannstadt auszieht und auf der Cocker-Wiese auf 11.000 Quadratmeter einen kompletten Neubau erhält - doch der Neubau soll erst 2028 bezugsfertig sein. Baustart muss jedoch im Frühjahr 2026 sein, wenn der Termin zu halten sein soll. Geplant ist eine Oberschule für 530 Schüler in 19 Klassen, dazu eine Zweifeldhalle, öffentlich zugängliche Außensportanlagen, Funktions- und Spielanlagen.

Das Schulgebäude wird so geplant, dass mit modernen pädagogischen Konzepten das Arbeiten in unterschiedlichen Teams in verschiedenen Lernlandschaften, die individuelle Förderung sowie ein einfacher Zugang zu digitalen Medien möglich ist. Das Profil der Schule, das sich mit den Schlagwörtern "Handwerk und Industrie" beschreiben lässt - so die Stadt Dresden - soll durch die Gebäudekonzeption sichtbar werden.

Die Zusammensetzung der Schülerschaft mit einem Migrationsanteil von über 75 Prozent und ca. 41 Nationalitäten erfordert ein gut strukturiertes und überschaubares Gebäude, das Integration ermöglicht und trotzdem geschlossene Schutz- und Rückzugsräume bietet. 


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