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»Aufbruch« mit einer Premiere

Dresden. Erstmals in ihrer Geschichte haben die Dresdner Kapellknaben eine CD aufgenommen - dabei wurde besonders auf historische Korrektheit geachtet.

Die Dresdner Kapellknaben haben eine CD aufgenommen.

Die Dresdner Kapellknaben haben eine CD aufgenommen.

Bild: Dresdner Kapellknaben / Andreas Gäbler

Die Dresdner Kapellknaben gehen im Jahr 2025, das sie unter das Motto »Aufbruch« gestellt haben, den nächsten großen Schritt. Erstmals haben sie unter Leitung von Christian Bonath, der 2022 zum Domkapellmeister und Chorleiter berufen wurde, eine CD aufgenommen. Die Stücke darauf sind noch nie auf einem Musikträger erschienen. Für die Einspielung wählte Bonath Werke eines seiner Vorgänger aus: Johann Adolph Hasse. Der Barock-Komponist, der von 1733 an 30 Jahre lang als Hofkapellmeister in Dresden angestellt war und sich bei der Besetzung der Stelle gegen Johann Sebastian Bach durchgesetzt hatte, komponierte die »Litaniae Lauretanae«, das »Salve Regina« und »Sub tuum praesidium« 1762 im Wiener Exil, in das er während des Siebenjährigen Krieges geflüchtet war.

Die CD-Einspielung orientiert sich übrigens an der historischen Besetzung – eine Besonderheit. Zu Hasses Zeiten war es Frauen verboten, in Kirchen zu singen. Deshalb übernehmen Kapellknaben die anspruchsvollen Sopran-Soli. Der Chor, 1709 unter August dem Starken gegründet, singt in kleiner Besetzung ausschließlich Sopran- und Alt-Stimmen und wird von Domorganist Sebastian Freitag an der größten Orgel von Gottfried Silbermann begleitet. Es gilt als sicher, dass die auf der CD festgehaltenen Werke von Hasse in der damaligen Hofkirche, der heutigen Kathedrale des Bistums Dresden-Meißen, so auch im 18. Jahrhundert augeführt wurden.

Unterstützt wurde die CD-Einspielung von der Concerto Vocale Foundation aus Tennessee (USA). Der Schwerpunkt der Stiftungsarbeit liegt auf historischen Aufführungen im Bereich der Alten Musik. Die CD soll im Herbst erscheinen.


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