

Die alte Wettkampfrichter-Kanzel will nicht so recht ins kühle Betongrau passen. »Die muss bleiben, Denkmalschutz«, lacht Matthias Waurick, Geschäftsführer der Dresdner Bäder GmbH. Davor erstreckt sich das Schwimmbecken. Wesentlicher Unterschied zu früher: Es ist aus Edelstahl, das Wasser steht künftig bis zum Rand und wird auch mehr zu hören sein. »Schuld daran ist das Überlaufsystem, das es so früher nicht gab«, sagt Waurick. Derzeit stehen im Schwimmerbereich allerdings noch Gerüste für Deckenarbeiten. »Die Decke wurde abgenommen und aufgearbeitet, neue Leuchten eingebaut. Zudem wurde das Dach verstärkt. Somit kann der Schnee künftig liegen bleiben«, erzählt der Bäderchef weiter. Die Tribüne bekommt später ihre Hartschalensitze zurück. Es werden allerdings weniger als früher – um die 100. Dahinter befindet sich ein Fahrstuhlschacht, um in die erste Etage zu gelangen. Wer lieber die Treppe nimmt, steht künftig vor einer Wasserwand. Links und rechts gelangt der Besucher zur Saunalandschaft. Teilweise befinden sich diese Bereiche sogar unter freiem Himmel. Finnisch und traditionell darf man hier schwitzen zu Preisen wie im Arnhold-Bad. Ein Blockhaus und Dampfbad soll es auch geben, ebenso das Saunabierchen um die Ecke. Dass die Arbeiten in dem DDR-Bau von 1969 länger dauern als gedacht, hat viele Gründe. »Statische Dachsanierung, die zusätzliche Saunalandschaft, der Fassadentausch«, resümiert Waurick. Obendrein habe der letzte Winter die Arbeiten massiv behindert. Ein Kleber konnte aufgrund der Minustemperaturen lange Zeit nicht eingesetzt werden. Weiteres Problem: Die gute Auftragslage im Baugewerbe, die mittlerweile zu exorbitanten Preisen führt. »Viele Ausschreibungen haben keinen einzigen Bieter interessiert. Manchmal gab es ein, zwei Firmen, allerdings mit Preisen, die wir nicht akzeptieren konnten«, so Waurick. Damit sind gegenwärtig noch nicht alle Aufträge vergeben. Der Bädederchef ist trotzdem optimistisch, dass die Eröffnung nun im Sommer 2019 klappt. Die Schwimmhalle, in der viele Dresdner schwimmen gelernt haben, diente damals als Blaupause für viele andere Schwimmhallen in der DDR. Nun ist sie eine der Letzten ihrer Art, vielleicht sogar die Letzte. Wir werden sie wiedererkennen – gleich im Foyer. Versprochen!