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23 Jahre BIWAK – im Sommer ist Schluss

Dresden. Das Interview der Woche mit MDR-Sportreporter Thorsten Kutschke.

Thorsten Kutschke

Thorsten Kutschke

Bild: Schmidt

Seit 2001 moderierte Thorsten Kutschke das Wander- und Bergsport-Magazin BIWAK, von dem es im Sommer 2025 eine letzte Staffel mit fünf Folgen im MDR-Fernsehen geben wird. Wie kam es damals zu dem Engagement?

Ich war als Sportreporter seit 1998 bei den damals durchstartenden DSC-Schmetterlingen und im Wintersport unterwegs, als man einen Mann für dieses Format suchte und irgendwie auf mich kam. Ich dachte, ich mache das mal ein, zwei Jahre. Dass daraus 23 wurden, hätte ich nie gedacht.

 

BIWAK wird aus Kostengründen eingestellt, was Sie sicher nicht begeistert…

…zumal das ganze Team mit Herzblut bei der Sache war. Aber ich hoffe trotzdem, dass der von Tausenden verfolgte Bergsport – das bewiesen die Super-Einschaltquoten – trotzdem weiterhin eine Rolle spielt, sei es mit Kurzberichten oder Reportagen. Langweilig wird mir ohnehin nicht.

 

Welche Reise war die schönste, welches Erlebnis steht ganz oben?

Das wurde ich oft gefragt, aber die Dinge vor der eigenen Haustür zu entdecken, hat am meisten Spaß gemacht. In der Sächsischen Schweiz habe ich mir die Inspiration für die weite Welt wie den Pamir und den Kaukasus geholt. Unvergesslich bleibt die Überquerung des zugefrorenen Baikalsees gemeinsam mit der Ex-Eisschnellläuferin Andrea Ehrig. Wir waren für die 90 Kilometer drei Tage unterwegs, haben in Zelten übernachtet und das im tiefsten sibirischen Winter!

 

Was machen Sie neben Ihrem Sportreporter-Job noch?

Ich habe mir ein zweites Standbein als Tracking-Guide in Island und Kirgisistan, was inzwischen meine zweite Heimat geworden ist, weil meine Frau von dort kommt, aufgebaut. Außerdem moderiere ich Events, wie in diesem Jahr die Dresdner Sport-Gala oder die Eröffnung des Heinz-Steyer-Stadions.

 

Ursprünglich waren Sie in der Print-Branche zu Hause…

Ja, ich habe bei der Union und der DNN gearbeitet, aber es wurde mir da immer mehr zu viel Dynamo und dann eine Weile nichts. Diese Eskapaden, dieses Trara in der Otto-Ära – und ich bin froh, nicht mehr jeden Tag am Trainingsplatz stehen zu müssen.

 

Aber Sie verfolgen die Schwarz-Gelben noch?

Klar, als Dresdner bin ich auch ab und zu mal im Stadion und freue mich, dass sie gerade oben dabei sind. Aber in dieser unberechenbaren Liga ist das nur eine Momentaufnahme, erst am Ende zählt die Tabelle.


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