

Dazu sprach der WochenKurier in einem Interview mit Daniela Hofmann, Leiterin des Beratungszentrums Cottbus in der Rosenstraße 1.
Frau Hofmann, seit wann gibt es die Verbraucherzentrale in Cottbus?
Schon kurz nach Gründung der Verbraucherzentrale wurde im Jahr 1990 die Beratungsstelle in Cottbus eröffnet.
Wie hat sich die Arbeit der Verbraucherzentrale im Laufe der Zeit verändert?
Nach der Wende sahen sich die Brandenburger Bürgerinnen und Bürger mit einem völlig neuen Wirtschaftssystem konfrontiert. Die Verbraucherzentrale Brandenburg bot hier von Anfang an Orientierung und unabhängigen Rat. Dabei ging es nicht nur um Kaffeefahrten. Heute sind es Entwicklungen, wie die Digitalisierung oder die Energiepreiskrise, die die Rahmenbedingungen und Inhalte der Verbraucherberatung und -information ständig ändern.
Gibt es ein besonders prägendes oder bewegendes Erlebnis aus Ihrer Zeit hier, das Ihnen in Erinnerung geblieben ist?
Der Umzug des Beratungszentrums Cottbus im Jahr 2021 wird uns noch lange in Erinnerung bleiben. Es war ein großer Kraftakt, aber es hat sich gelohnt, denn nun stehen den Verbraucherinnen und Verbrauchern moderne und barrierefreie Räume zur Verfügung. In den letzten Jahren hat die Verbraucherzentrale ihre Beratungskanäle erweitert. Zuvor haben wir unsere Beratungen nahezu ausschließlich persönlich in unseren Beratungsstellen angeboten. Dieses Angebot wurde nun um die telefonische Beratungen und Beratungen per Videochat über unseren Beratungsbus, das Digimobil, ergänzt. Dadurch haben Verbraucherinnen und Verbraucher die Möglichkeit uns auf vielen verschiedenen Wegen zu erreichen.
Welche Themen beschäftigen die Verbraucherzentrale derzeit am meisten?
Derzeit haben Verbraucherinnen und Verbraucher häufig Probleme mit unverständlichen Energieabrechnungen, untergeschobenen Zeitschriftenabonnements und Bestellungen bei Shops aus Asien. Auch Fragen zur Wahl der richtigen privaten Altersvorsorge beschäftigen viele Menschen.
Wo sehen Sie momentan die größten Herausforderungen für den Verbraucherschutz?
Steigende Preise und Inflation belasten die Haushalte und erhöhen den Bedarf an unabhängiger Beratung. Außerdem häufen sich Internetkriminalität und problematische Praktiken bei Online-Shops. Viele Menschen fühlen sich im Bereich Digitales und Internet nicht ausreichend geschützt.
Was wünschen Sie sich von der Politik und den Unternehmen in Bezug auf den Verbraucherschutz?
Die Arbeit der Verbraucherzentrale sollte langfristig gesichert werden. Zudem wünschen wir uns die verstärkte Förderung der kollektiven Rechtsdurchsetzung, u. a. in Form von Abhilfe- oder Musterfeststellungsklagen, damit möglichst viele Verbraucherinnen und Verbraucher von den Maßnahmen profitieren, die die Verbraucherzentrale gegen problematische Unternehmen ergreift.
Info:
Tag der offenen Tür am 13. März im Beratungszentrum Cottbus in der Rosenstraße 1 in Cottbus
von 9 bis 18 Uhr, Glücksrad mit Quiz und Präsenten, Infos zu Verträgen & Reklamation, Telefon, Rundfunk & Internet, Reise & Freizeit, Finanzen & Versicherung
von 16.30 bis 18 Uhr, Energiesparberatung