Dany Dawid

Schloss Branitz im neuen Glanz

Region. Nach anderthalbjähriger Restaurierung konnte nun am vergangenen Donnerstag das Treppenhaus mit den kostbaren Glasmalereien, Vestibül und Waffengang im Schloss Branitz feierlich eröffnet werden.
Feierliche Eröffnung im Schloss.

Feierliche Eröffnung im Schloss.

Bild: Dany Dawid

Seit Gründung der Stiftung Branitz im Jahr 1995 arbeitet diese stetig an der Wiederherstellung und Restaurierung der Schlossinnenräume. Nach der Bibliothek, dem Frühstückszimmer und den Salons folgten die Restaurierung der Orienträume und des Grünen Saals. Die Restaurierung des Einganges im Schloss bildet nun den krönenden Abschluss der Interieur-Widerherstellung. Wände, Farben, Stuck- und Holzflächen im großen Treppenhaus, dem Vestibül mit der Ahnengalerie und im Waffengang sind jetzt wieder so zu entdecken, wie Fürst Pückler sie ab 1850 gestalten ließ. Das Vestibül mit der Ahnengalerie, das kleine Vestibül mit Waffengang und das Hauttreppenhaus mit der Glasgemäldesammlung waren besondere Glanzpunkte im Interieur des Schlosses Branitz und boten zugleich einen angemessenen Rahmen, wenn der Fürst seine Gäste im Schloss begrüßte. »Die Glasgemälde aus der Zeit des 16. bis 18. Jahrhunderts, die nach intensiver Forschung und aufwendiger Restaurierung in die beiden Hauptfenster des Treppenhauses zurückgekehrt sind, sind das Highlight. Im Jahre 1961 wurden die Scheiben entfernt und im Depot eingelagert«, berichtet Dr. Simone Neuhäuser, Fachbereichsleiterin Museum & Sammlungen der Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz. Im Vestibül wurden die von Ferdinand von Arnim gestalteten Oberflächen gereinigt. Jetzt erstrahlt die Ahnengalerie der gräflichen Familien Callenberg und Pückler mit herausragenden Kunstwerken von Antoine Pesne und Jean-Étienne Liotard wieder. »Im kleinen Vestibül, dem sogenannten Waffengang, sind nun wieder rund 80 Waffen aus der Sammlung der Grafen Pückler und Callenberg zu sehen, die im Schlossteich gefunden worden. Dort wurden sie einst vor der russischen Armee versteckt«, so Dr. Stefan Körner, Vorstand der Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz. Neben Jagdwaffen und Ehrendegen des 19. Jahrhunderts finden sich mittelalterliche und barocke Schwerter, Säbel, Hellebarden, Pistolen sowie ein Zweihänder. »Branitz ist nun wieder eines der vollständigen Gesamtkunstwerke aus Architektur, Ausstattungskunst und den kulturhistorischen Sammlungen der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Deutschland«, so Dr. Stefan Körner. Die Restaurierung und Wiederherstellung mit Kosten von ca. 660.000 Euro wurde durch die Ostdeutsche Sparkassenstiftung, die Sparkasse Spree-Neiße und den Masterplan von Bund und Land Brandenburg finanziert.


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