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Stefan Staindl/ pm/ mae

Pilotstudie: Roboter in der Pflege

Cottbus. Im Projekt »Beratung mit Pepper« stehen dabei ein Dialog zum Trinkverhalten sowie ein Small Talk im Mittelpunkt. Wie das klingt führten jetzt in einer Live-Interaktion Mensch und Roboter Simulationspatientin Doris Härtel und Pflegewissenschaftler Jörg Mattäi, der die Studie durchführt, in der Medizinischen Universität Lausitz-Carl Thiem in Cottbus vor.

Wie Andrea Stewig-Nitschke, Pflegedirektorin der Medizinischen Universität Lausitz-Carl Thiem, sagt, gibt es mit der BTU bereits eine lange Zusammenarbeit. »Der Einsatz von robotischen Systemen in der Pflege zeigt, wie wichtig die Einbindung von digitalen Technologien in den Alltag der klinischen Versorgung sein wird. Das Pilotprojekt in Kooperation mit der BTU Cottbus-Senftenberg ermöglicht es uns, dass Forschung und Praxis Hand in Hand gehen. Die digitale Technologie wollen wir schrittweise in den Alltag einbauen.«

Für Prof. Dr.-Ing. habil. Michael Hübner, Vizepräsident für Forschung und Transfer der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU), sind robotische Systeme in der Pflege die Zukunft: »Sie werden den Menschen ergänzen und ihn nicht verdrängen. Diese Technologien unterstützen den Menschen und bringen einen Mehrwert.« In Verbindung mit künstlicher Intelligenz werde es bestimmt in den nächsten Jahren weitere Fortschritte zum Beispiel bei der Interaktion mit Patienten geben. »Wir möchten in der Lausitz dieses Forschungsfeld insbesondere mit wissenschaftlichen Arbeiten der BTU Profillinie Gesundheit und Life Sciences weiter betrachten und ausbauen«, betont Michael Hübner.

Die Untersuchungen seitens der BTU Cottbus-Senftenberg wurden mit Unterstützung der Teamleitung Anke Krebs und der stellvertretenden Pflegedienstleitung Charlotte Kruehoeffer in der Tagespflegestation Geri 1 der Medizinischen Universität Lausitz–Carl Thiem in einer pflegetypischen Umgebung durchgeführt. Wie Anke Krebs berichtet, waren die über 80-jährigen Patienten sowie das Pflegepersonla sehr an Pepper interessiert. »Er ist als Gesprächspartner wahrgenommen worden. Als vielversprechende zukünftige Forschungsfrage hat sich eine Personalisierung des Interaktionsangebots des Roboters in Bezug auf Prosodie – so auf Lautstärke, Tempo und Sprachmelodie – herauskristallisiert«, erzählt Pflegewissenschaftler Jörg Matthäi.

Das Interesse an der Studie reiche bereits weit über die BTU hinaus. So ist Jörg Matthäi eingeladen, im November 2024 auf der weltweit größten Veranstaltung im Bereich derTechnischen Kommunikation, der tekom in Stuttgart, über das Projekt zu berichten.

Simulationspatientin Doris Härtel, 80, kann sich solche Roboter wie Pepper sehr gut im Alltag von Senioren vorstellen: »Sie könnten als Gesprächspartner der Einsamkeit entgegenwirken, für Abwechslung sorgen oder auch helfen, Kreuzworträtsel zu lösen und so vor allem in der Pflege die Fachkräfte unterstützen.«

 

Wie Doris Härtel und Pepper interagiert haben, ist auf www.facebook.com/WochenKurier.Suedbrandenburg/ zu sehen und zu hören.


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