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Kulturelles Lausitz-Erbe neben Torwartlegende

Cottbus. Fans sowie Besucher des LEAG Energie Stadions - dem ehemaligen Stadion der Freundschaft - in Cottbus können ab sofort eine lebendig gestaltete Wandfläche mit vielfältigen Motiven aus dem kulturellen Erbe der Lausitz bewundern. Die Graffitikunst ist das Ergebnis eines Workshops, zu dem das im Biosphärenreservat Spreewald angesiedelte Projekt »UNESCO 5« fünfzehn Kinder und Jugendliche einlud.

Bild: Susann Troppa

Farbenfroh und modern interpretiert, zieren nun Mammut, Karpfen, Wassermann und sorbische Arbeitstracht die Wandfläche und erweitern die bereits bestehenden Motive des märkischen Adlers und der Torwartlegende Tomislav »Pipi« Piplica hinter dem Fußballtor vor der Südtribüne.

Der Workshop - organisiert in Zusammenarbeit mit der Kunsthalle Lausitz, dem »Erbe der Lausitz« (Projekt »UNESCO 5« im UNESCO-Biosphärenreservat Spreewald), dem FC Energie Cottbus e.V. und BAUTEC Cottbus und angeleitet von professionellen Graffiti-Künstlern - bot Kindern und Jugendlichen im Alter von 10 bis 18 Jahren die Möglichkeit, ihre Kreativität zu entfalten und gleichzeitig einen Beitrag zur Bewahrung des regionalen Erbes zu leisten. Gesponsert wurde die Aktion von BAUTEC.

Besondere Unterstützung erhielten die Teilnehmenden auch vom Kapitän des FC Energie Cottbus, Axel Borgmann, sowie von Co-Trainer Jonas Hildebrand, die während der Aktion vorbeischauten und den jungen Künstlerinnen und Künstlern wertvolle Anerkennung zollten. »Borges« wurde dabei ebenfalls selbst künstlerisch aktiv und griff zur Spraydose.

»Es ist beeindruckend zu sehen, wie engagiert und kreativ sich die Jugendlichen an diesem Projekt beteiligt haben,« erklärte der Leiter der Kunsthalle Lausitz, Heiko Straehler-Pohl. »Graffiti bietet eine besondere Form der künstlerischen Beteiligung, durch die junge Menschen ihre Verbundenheit mit der Region ausdrücken und gleichzeitig etwas Nachhaltiges schaffen können. Gerade in der heutigen Zeit ist es wichtig, dass die Jugend aktiv an der Gestaltung unserer kulturellen Zukunft beteiligt wird und legale Möglichkeiten bekommt, diese Kunstform auszuprobieren.«

Die neu gestalteten Graffiti-Motive stehen sinnbildlich für das reiche und vielfältige Erbe der Lausitz. Dazu gehören nicht nur die mittlerweile fünf UNESCO-Stätten der Region, sondern auch das immaterielle Kulturerbe rund um Spreewaldkahn, Traditionen und Bräuche der Sorben sowie UNESCO-Blaudruck. In den nächsten Monaten werden Stadionbesucher die Kunstwerke bestaunen können.

»Frei nach dem Motto Fankultur trifft Erbe der Lausitz zeigt der künstlerische Ansatz dieses Workshops eindrucksvoll, wie Sport, Kunst und Kultur gemeinsam gedacht werden können,« ergänzt Susann Troppa, Projektleiterin vom »Erbe der Lausitz« (UNESCO 5). »Wir Lausitzer können stolz sein auf das reiche Erbe unserer Region und sollten das noch mehr nach außen tragen. Durch die kreativen Motive und deren ungewöhnlichen Einbindung in den Stadionalltag schaffen wir Aufmerksamkeit für dieses identitätsstiftende Thema.«

Die Initiative verbindet somit Sport, Kunst und Kultur auf einzigartige Weise und schafft eine dauerhafte Verbindung zwischen regionalem Erbe und jugendlicher Kreativität. Die entstandenen Kunstwerke sind mindestens bis Dezember 2024 im LEAG Energie Stadion bei Spielen zu entdecken. Ganz nah heran kommen Gäste zudem bei den neu initiierten Stadiontouren, die der FC Energie Cottbus seit dem Sommer 2024 anbietet.


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