Sandro Paufler

Plastikfrei im Supermarkt einkaufen gehen

Der erste Unverpackt-Laden im Landkreis Bautzen öffnet am 1. September. Was der Laden alles zu bieten hat und wie der Einkauf funktioniert, erklären die beiden Gründer Antje Dietrich und Julius Wurm aus Neukirch.
Die Inhaber Antje Dietrich und Julius Wurm zeigen es vor: Ein Einkaufsladen, der auf Plastik verzichtet, ist bisher einzigartig in der Region. Foto: spa

Die Inhaber Antje Dietrich und Julius Wurm zeigen es vor: Ein Einkaufsladen, der auf Plastik verzichtet, ist bisher einzigartig in der Region. Foto: spa

Wissen Sie eigentlich, wie viel Plastikmüll Sie jedes Jahr produzieren? Es sind 227 Kilogramm pro Kopf. Das heißt: jede Einkaufstüte, jeder Joghurtbecher, jede Wurstverpackung, ja selbst jede Gummibärchentüte aus dem Supermarkt produziert Plastikmüll. Einen Vorwurf kann man Ihnen als Verbraucher nicht machen, denn erfunden hat es die Lebensmittelindustrie: Damit die Ware lange frisch bleibt und hygienisch rein ist, greifen die Konzerne gern auf Kunststoffverpackungen zurück. Für diejenigen, die trotz alledem ein schlechtes Gewissen haben, gibt es eine gute Alternative zum herkömmlichen Supermarkt. »Jeder kann etwas gegen Plastikmüll tun« Antje Dietrich und Julius Wurm haben in Neukirch/Lausitz den ersten Unverpackt-Laden im Landkreis Bautzen eröffnet. »Ich finde, jeder kann etwas gegen Plastikmüll tun. Außerdem war es schon immer mein Traum gewesen, einen Unverpackt-Laden zu eröffnen«, so die Geschäftsgründerin Antje Dietrich. Menschen aus dem Landkreis begeistert von der Idee eines Unverpackt-Laden Angefangen hat es mit einer Umfrage, die im Landkreis Bautzen über die sozialen Medien gestreut wurde. »Was halten Sie von einem Unverpackt-Laden?«, war das Credo in der Befragung. Wie die beiden Gründer ihres umweltfreundlichen Ladens mitteilen, war die Resonanz überwiegend positiv. Es wurden sogar Wünsche für den Laden geäußert: »Viele haben sich Spreewaldgurken und Sauerkraut gewünscht«, gibt Julius Wurm schmunzelnd zu Wissen. Aber auch die Forderung nach einer Sitzecke wurde laut – diese wurde im neuen Unverpackt-Laden umgesetzt. Zu kaufen gibt es all das, was das Herz begehrt: Mehl, Nudeln, Müsli, Salz, Zucker, Süßigkeiten, Molkerei- und Körperpflegeprodukte sowie Öle, Säfte und Reiniger – eben nur plastikfrei. Frische Backwaren als auch Obst und Gemüse können ebenfalls im Geschäft erworben werden. So funktioniert ein Unverpackt-Laden Doch wie kauft man in einem Unverpackt-Laden ein? Die Kunden bringen Behältnisse, wie Frischhaltedosen oder Stoffbeutel eigenständig mit oder können vor Ort Gläser erwerben. Nach dem Abwiegen der Behältnisse können die Lebensmittel über Schütten und Tanks nach Bedarf abgefüllt werden. Die Vorteile überwiegen: »Bei uns können die Kunden portionsweise einkaufen, entweder in kleinen Mengen zum Probieren oder als Vorrat in größeren Mengen«, erzählt Antje Dietrich und ergänzt: »Außerdem kommen bei uns im Laden viele regionale Produkte, auch aus dem vegetarischen und veganen Bereich, an einem Ort zusammen. «Die Ware beziehen sie zu großen Teilen von Händlern aus der Region und dem Bundesgebiet. Mit dem neuen Unverpackt-Laden haben die beiden Gründer genau den Nerv der heutigen Zeit getroffen. Adresse:

  • Eröffnung am 1. September 2021
  • Unverpackt-Laden »Kruemelladen«
  • Dresdener Straße 30b, 01904 Neukirch/Lausitz
Öffnungszeiten:  
  • Montag bis Freitag: 9.30 bis 19 Uhr
  • Samstag: 9 bis 14 Uhr


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