

Handwerk und Handel klagen derzeit auf hohem Niveau. Nicht ohne Grund, gehen den sächsischen Ausbildungsbetrieben doch die Stifte (Azubis) aus. Was ist in den letzten zehn Jahren passiert, dass jetzt die Unternehmen um Schulabgänger buhlen müssen und nicht umgekehrt? Ganz einfach, es mangelt an Bewerbungen. Scheinbar hat der allgemeine deutsche Abitur-Wahn auch den Landkreis Bautzen erreicht. Wer nicht studiert, verliert! Ein weit verbreiteter Irrsinn, den nicht selten die Eltern in die zarten Köpfe ihrer Kinder prügeln. Was letztlich dazu führt, dass schon die Sechsjährigen auf Gymnasium getrimmt werden und der Übergang von der Grundschule zu einer der weiterführenden Schulen zur Farce wird. Wer sich dann noch traut, auch ohne Abitur Feuerwehrfrau oder Altenpfleger zu lernen, gehört offenbar schon zu den Mutmachern. Fazit: Besser ein guter Klempner mit Realschulabschluss, als ein Berufsstudent mit Abitur. Bernd Witscherkowsky