Festival der tausend Einfälle
Wenn es auf den Bühnen losgeht, sind bereits zwei Ausstellungen eröffnet worden: "100 Jahre Deutsches Kabarett. Teil 3: 1933 bis1945" (seit 14. Dezember im Audimax der BTU) und "Das beste Deutschland, das es je gab" von Ronny Lichtenberg (ab 15.Januar Galerie Haus 23). Dann läuft Film: die satirische KurzFilmNacht "Aufgetischt" (Mensa, 16. Januar ab 19.21 Uhr) und "Film ab" mit der Komödie "Wir sind die Neuen" (Mensa, 18. Januar, 19.30 Uhr). Beim Redewettbewerb "Science Slam - Wissen macht Ei" ist das Publikum als Jury berufen und wird die Sieger küren (Mensa, 19.Januar, 20.30 Uhr). Die Improtheatergruppen Rabota Karoshi (Cottbus) und Stehgreif & Guck (Ladenburg) wagen eine satirische Jahresvorschau auf das Jahr 2016 (Mensa, 20. Januar, 19 Uhr). Dann kommen die vier großen Tage des Kabaretts, das Festival der tausend Einfälle. Der erste Tag: Kabarett total Traditionsgemäß beginnt das Kabaretttreffen mit der Eröffnungsgala im Großen Haus des Staatstheaters (21. Januar, 19 Uhr). Dort zünden Martin Berke (Chemnitz), Lennart Schilgen (Berlin), Michael Feindler (Berlin) sowie die Rockgruppe Les Bummms Boys (Rostock) ein Feuerwerk satirischer Einfälle, dass der Titel "Kabarett total" nicht übertrieben ist. Berke wartet mit seinem Programm "Da pocht's de miez vom bohm" auf, in dem das Rätsel gelöst wird, warum Leopard-Panzer und Weihnachten die Wurzeln allen Übels sein können. Schilgen bietet Lieder und Schabernack an, die "Engelszungenbrecher" sein sollen. Feindler reimt, singt und stellt fest, dass das Leben eine Einbahnstraße ist, auf der der Stärkere die Überholspur benutzt. Wenn Feindler singt, begleiten die Les Bummms Boys mit rockigen Rhythmen. Der zweite Tag: Finsterwalder Sänger Wenn die Late-Night-Redaktion der Distel tagt, legen Tilman Lucke und Martin Valenske den Finger in die Brennpunkte von Politik, Gesellschaft und Medien. Alles wird durch den frisch gepressten Kakao gezogen. Als Gäste haben sie sich die bekannten Hengstmann Brüder aus Magdeburg eingeladen. Deren Programm "Nebenbei" leuchtet Dinge an, die nur anscheinend "nebenbei" geschehen und ganz schön bedeutend sind (Konservatorium, 22. Januar, 19.30 Uhr). Über die Unwichtigkeit von Elementarem lässt sich Hannes Heimann in seinem Klavierkabarettprogramm "Affentäter" aus. Seiner Herkunft wegen haben wir es bei ihm durchaus mit einem Finsterwalder Sänger zu tun. Große Ehre: Er tritt zusammen mit der Gruppe "ROhrSTOCK" auf, dem dienstältesten Studentenkabarett (gegründet 1971), das als einziges bei allen Kabaretttreffen dabei war. Mit in diesem Programm: Robert Alan (Würzburg) (Mensa, 22. Januar, 19.30 Uhr). Der dritte Tag: Die Zukunft Die erste Hälfte dieses Tages ist der Jugend und damit der Zukunft gewidmet. Das Dresdner Figurentheater spielt für die Jüngsten, zuvor kann gebastelt werden (Mensa, 23. Januar, 10 Uhr, Vorprogramm ab 9 Uhr). Das Schülerkabarettensemble der Deutschen SchülerAkademie wagt den Blick über den Tellerrand und wirft die Frage auf: "ISIS schon so weit?" (Mensa, 23. Januar, 15 Uhr). Justin Hibbeler (Rastede) blickt beim "Warten auf Ruhm" auch in eine erfolgreiche Zukunft. Die Gruppe Nächstenliebe aus Berlin/Hannover erfreut mit ihrer Seifenoper "Zwei Päpste für ein Halleluja", während der bestens bekannte Andy Sauerwein und die Federweissen "Jazz-Pop-Kabarett mit geilen Musikern und ein bisschen Klavier" bieten (Konservatorium, 23. Januar, 19.30 Uhr). Zur gleichen Zeit sinnt der Prolästerrat für Studienungelegenheiten (Magdeburg), das zweitälteste deutsche Studentenkabarett (seit 1972) über die "Alten", über Bodyguards, Lehrer, Politiker und die Presse nach. "Notbremse" (Wuppertal) fühlt 25 Jahren deutscher Einheit auf den Zahn. Matthias Ningel (Hambuch) macht das "Omegamännchen", das sich gegen den Alpha-Wahn auflehnt (Mensa, 23.Januar, 19.30 Uhr). Der vierte Tag: Die Vorleser Die letzten Stunden des Festivals gehören traditionell den Vorlesern. Zum satirischen Lese-Bühnen-Brunch finden sich zusammen: Udo Tiffert (Rothenburg), Kirsten Fuchs, Sarah Bosetti und Michael Bittner (alle Berlin). Michael Lautenknecht singt Lieder nach von ihm vertonten Gedichten (Mensa, 24. Januar, Einlass 10.30 Uhr / Büffett ab 11 Uhr / Lesung 12 Uhr). Vom 19. bis 23. Januar ist in der Bühne acht, jeweils ab 22 Uhr, der landskron-cabarett-nightclub geöffnet. Kartenvorverkauf: Cottbus-Service (Stadthalle) bis zum 19. Januar; Foyer BTU-Mensa vom 7. bis 19. Januar dienstags und donnerstags von 11 bis 13.30 Uhr. Online unter www.studentenkabarett.de