Security Ausbildung – Voraussetzungen, Dauer und Vergütung

„Welche Ausbildung passt zu mir?“, „Bin ich in meinem Job glücklich, oder sollte ich mich verändern?“, diese oder ähnliche Fragen kommen uns sicherlich bekannt vor. Ein Job in der Security-Branche ist selten auf dem Wunschzettel zu finden. Dabei sind viele Stellen in diesem Sektor unbesetzt und Fachkräfte werden stark nachgefragt. Natürlich ist es eine Typfrage, ob man für den Sicherheitsbereich geschaffen ist. Viele haben wahrscheinlich nicht das Gefühl wie Bruce Willis agieren zu können. Aber dies ist weder notwendig noch wirklich gewollt, denn auch andere Voraussetzungen müssen erfüllt werden. Wir möchten einmal genau betrachten, welche das sind, welche verschiedenen Ausbildungsmöglichkeiten bestehen und was man anschließend gehaltstechnisch erwarten darf. 

Diese Eigenschaften sind erforderlich

Um eine Ausbildung zur Fachkraft für Schutz und Sicherheit antreten zu können, benötigt man einen Schulabschluss. Die Volljährigkeit muss erreicht sein, darüber hinaus wird ein einwandfreies Führungszeugnis sowie eine gute Schufa-Auskunft benötigt. Vorstrafen und Suchtkrankheiten können Probleme bereiten, daher schließt man Personengruppen mit diesen Vorerfahrungen aus. Auch körperlich und seelisch sollte man sich in einer guten Verfassung befinden, da dieser Job sehr fordernd ist. Es gibt noch andere Ausbildungsberufe in der Sicherheitsbranche, folgende Interessensgebiete und Charaktereigenschaften sollten jedoch immer vorhanden sein: technisches Verständnis, Teamfähigkeit, Durchsetzungsvermögen und Hilfsbereitschaft. 

Mögliche Einsatzorte

Sicherheitsleute begegnen uns im Alltag überall, obwohl wir sie selten bewusst wahrnehmen. Sie sorgen für den Schutz von Personen, Eigentum oder Objekten. Aber auch digitale Daten und Werte sind immer öfter schützenswert. Wir finden Security-Personal an Bahnhöfen, Flughäfen, im Eingangsbereich großer Unternehmen, in Krankenhäusern und an Veranstaltungsorten, wie zum Beispiel bei Konzerten oder im Fußballstadion. Aber auch Kontrollen in Gebäuden mit öffentlichem Verkehr, wie Einkaufspassagen und Citystreifen, Türsteher vor Nachtclubs oder ein Sicherheitsdienst vor Flüchtlingsunterkünften sind denkbar. 

Ausbildungsmöglichkeit Fachkraft für Schutz und Sicherheit

Es handelt sich um eine 3-jährige Ausbildung, die mit der Sachkundeprüfung nach § 34a GewO vor der Industrie- und Handelskammer (IHK) abgeschlossen wird. Zu dem Berufsbild der Ausbildung gehören unter anderem 

•    organisatorische und rechtliche Betriebsgrundlagen
•    Maßnahmen der Sicherung und präventiven Gefahrenabwehr
•    Arbeits-, Brand- und Umweltschutz
•    situationsgerechtes Verhalten und Handeln
•    Erste-Hilfe-Kenntnisse
•    Kommunikation und Kooperation
•    Maßnahmen zum Eigenschutz.
Ziel der Ausbildung ist es, dass der Auszubildende nach erfolgreich bestandener Prüfung Einsätze eigenverantwortlich planen, durchführen und kontrollieren kann. Die Kenntnis von aktuellen Rechtsvorschriften ist hierbei unerlässlich. Der durchschnittliche Verdienst während der Ausbildung liegt bei 700 Euro im Monat. Laut Entgeltatlas der Agentur für Arbeit bekommt man nach der Ausbildung ca. 2.650 Euro ausgezahlt. Nach der Ausbildung gibt es aber noch Fortbildungsmöglichkeiten, die einem den Zugang zu einem höheren Gehalt ermöglichen. Dazu zählen das Ablegen einer Meisterprüfung mit dem Abschluss „Meister Schutz und Sicherheit“ oder ein Bachelor Studium mit dem Schwerpunkt Sicherheitsmanagement oder Sicherheitstechnik. 

Interessant für Quereinsteiger: Geprüfte Schutz- und Sicherheitsfachkraft (IHK)

Voraussetzungen neben den oben genannten Eigenschaften sind eine abgeschlossene Ausbildung inklusive zwei Jahren Berufspraxis in der Sicherheitswirtschaft. Alternativ sind fünf Jahre Berufserfahrung, davon drei in der Security-Branche nachzuweisen. Neben dem Ablegen der Sachkundeprüfung stehen Rechts- und Dienstkunde, Gefahrenabwehr samt Einsatz von Schutz- und Sicherheitstechnik sowie Sicherheits- und serviceorientiertes Handeln auf dem Lehrplan. Die Dauer der Fortbildung beträgt zwischen 200 und 250 Stunden. Der Verdienst entspricht dem der Fachkraft für Schutz und Sicherheit.

Kürzere Ausbildung: Servicekraft für Schutz und Sicherheit

Auch hier bildet die Sachkundeprüfung nach § 34a die Basis. Die duale Ausbildung ist relativ neu und wurde 2008 geschaffen. Mit nur zwei Jahren Ausbildungsdauer ist man recht schnell am Ziel. Zu den Ausbildungsinhalten zählen die Rechtsgrundlagen für Sicherheitsdienste, Kooperation und Kommunikation, Schutz und Sicherheit, das Verhalten und Handeln in Einsätzen sowie der Umgang mit sicherheitstechnischen Einrichtungen und Hilfsmitteln. Auch diese Personengruppe orientiert sich gehaltstechnisch an der Fachkraft für Schutz und Sicherheit.

Weiterbildung zum IHK-Geprüften Meister für Schutz und Sicherheit

Nur wer eine Abschlussprüfung in einem dreijährigen, sicherheitsrelevanten Ausbildungsberuf abgelegt hat oder eine zweijährige Ausbildung in einem sicherheitsrelevanten Beruf sowie ein Jahr Berufserfahrung nachweisen kann, oder wer über eine anerkannte Ausbildung plus zwei Jahre Berufspraxis im Sicherheitsbereich verfügt, kann diese Weiterbildung starten. Auch ohne Ausbildung aber mit mindestens vier Jahren Berufserfahrung oder als geprüfte Werkschutzfachkraft darf man an der Fortbildung teilnehmen. In dem Meister-Lehrgang, der in Vollzeitform vier Monate umfasst, erhält man vertiefte Fachkenntnisse, darüber hinaus bekommt man auch betriebswirtschaftliche Fähigkeiten vermittelt. Das Einkommen steigt mit abgelegter Meisterprüfung auf durchschnittlich 4.200 Euro monatlich. Mit dem Meistertitel schafft man jedoch auch eine gute Grundlage, um den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen.

Im Einsatz als Sicherheitsmanager

Als Sicherheitsmanager erstellt man Konzepte, um den Schutz von Personen, Unternehmen, Wertgegenständen oder Daten sicher zu stellen. Man muss diese prüfen und bewerten können. Außerdem kümmert man sich um das technische Equipment sowie das Personal. Sicherheitsmanager ist letztendlich eine Stellenbezeichnung. Als Ausbildungsweg ist ein Fachwirt-, Meister- oder Hochschullehrgang denkbar. Aber auch Techniker oder IT-Experten sind gefragt, wenn es um Datenschutz oder Serverlandschaften geht. Als Sicherheitsmanager verdient man durchschnittlich 4.335 Euro pro Monat, hat aber auch viele Jahre in Aus- und Weiterbildung investiert.

Die Topverdiener: IT-Sicherheitsexperten

Der Beweis, dass man kein Bruce Willis sein muss, um im Sicherheitsbereich zu arbeiten, sondern auch als Tom Schilling-Verschnitt Chancen hat. Die Digitalisierung wird immer präsenter und wir dadurch immer angreifbarer. Angriffsflächen bilden längst nicht mehr nur Daten von großen Unternehmen, auch das Internet of Things, Clouds, Krypto-Handelsbörsen und Home-Office-Arbeitsplätze müssen geschützt werden. Viele Wege führen zum Job als IT-Sicherheitsexperten. Nach einem Bachelorstudiengang in Informatik kann man beispielsweise den Master in IT-Sicherheit absolvieren. Aber auch IT-Techniker oder andere ausgebildete IT-Profis haben die Möglichkeit, mit Weiterbildungen das Ziel zu erreichen. Als Weiterbildung wäre beispielsweise der IT-Security Manager möglich, der mit einer IHK-Prüfung abschließt. Mit 5.520 Euro durchschnittlichem Gehalt liegen diese Sicherheitskräfte schon weit vorne. Sogenannte Ethical Hacker, die Sicherheitssysteme prüfen, testen und hacken ohne Schaden anzurichten, verdienen sogar 5.750 Euro monatlich. Alle Daten zu den Einkünften beruhen auf der Datenbank der Agentur für Arbeit. 

Zukunft der Branche

Im Sicherheitssektor sind derzeit viele Stellen unbesetzt und die Nachfrage auf dem Markt ist groß. Gerade der IT-Sicherheitsbereich wird in den kommenden Jahren immer mehr Spezialisten benötigen. Eine Aus- oder Weiterbildung in diesem Bereich sorgt also für einen krisensicheren und gefragten Job. Und auch das Einkommen lässt sich je nach Qualifikation sehen.

 

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