Deutschland und der Euro: eine Erfolgsgeschichte?
Als eines der ersten Länder der Europäischen Union nahm die Bundesrepublik Deutschland den Euro als offizielle Währung an. Bereits 1999 wurde die Währung als Buchgeld eingeführt, ehe am 1. Januar 2002 der Schritt folgte, auch die Bevölkerung den Euro nutzen zu lassen. Im Verlauf der Jahre gab es im Land einige Aufs und Abs, die angesichts der wirtschaftlichen Bedeutung Deutschlands ebenfalls Einfluss auf den Euro besaßen.
Frühe Schwankungen gegenüber dem US-Dollar
Im letzten Jahr vor der Jahrtausendwende kam das lange Zeit Unvorstellbare: Eine Gemeinschaftswährung wurde 1999 in Europa eingeführt. War sie zuerst noch virtuell als Buchgeld im Einsatz, wurde sie zum 1. Januar 2002 auch in physischer Form in den Umlauf gebracht. Als eines der ersten Länder war auch die Bundesrepublik Deutschland dabei, die zuvor 54 Jahre lang mit der Deutschen Mark (DM) bezahlte. Bis zum 28. Februar 2002 konnte der Einkauf noch offiziell in DM bezahlt werden, ehe schließlich die vollständige Umstellung auf die Gemeinschaftswährung erfolgte. Am ersten offiziellen Handelstag debütierte der Euro auf der Börse in Sydney bei 1,1747 US-Dollar, ehe er im Jahresverlauf deutlich an Wert verlor. Am 25. Oktober 2000 waren es nur noch 0,8230 US-Dollar, was viel Skepsis an der Währung auslöste.
Doch am Ende sollten die positiven Stimmen recht behalten. Beim Erreichen von Mitte 2004 rangierte der Euro wieder bei 1,20 US-Dollar, was allerdings in Teilen auch die Schwäche der nordamerikanischen Währung unterstrich. Genau diese ständigen, teils heftigen Veränderungen auf dem Forex Markt zeigen, wie wichtig es ist, sich mit den Verhältnissen der Währungspaare auf dem Währungsmarkt auseinanderzusetzen. Dank des Handelsvolumens von täglich rund fünf Billionen US-Dollar handelt es sich nämlich dabei um einen der wichtigsten Finanzmärkte der Welt. Volatile Entwicklungen, wie vor allem auch aktuell wieder durch die weltweite Coronakrise bieten durch das Spekulieren über den Kauf oder Verkauf bei Unternehmen wie IG großartige Möglichkeiten für Händler rund um den Globus. 2008 erreichte der Euro vor der Finanzkrise schließlich seinen höchsten Wert und war 1,60 US-Dollar wert.
Einflüsse auf die Euro-Entwicklung
Unter den großen Problemen in der Euro-Zeit gehörte vor allem die Staatskrise in Griechenland, die Anfang 2010 aufgedeckt wurde. Die anderen Mitglieder der Eurozone mussten sich von einem Tag auf den nächsten mit einer möglichen Pleite des Landes auseinandersetzen. Die finanziellen Konsequenzen ließen nicht lange auf sich warten. So fiel der Euro bis Mitte Februar 2010 auf rund 1,36 US-Dollar ab, nachdem er ein Jahr zuvor noch 1,50 US-Dollar wert war. Auch Italien und Irland machten in den Folgejahren mit ähnlich gelagerten Problemen auf sich aufmerksam.
Neben anderen Nationen der Eurozone hatte Deutschland jedoch auch selbst einigen Einfluss auf die Euro-Entwicklung. Dazu gehört in den letzten Jahren vor allem die wenig erfolgreiche Wirtschaftsleistung. Das BIP des Landes lag 2019 bei nur 0,6 Prozent, während die vormals positiveren Prognosen für 2020 und 2021 nun dank Corona ebenfalls nach unten korrigiert werden müssen. Wenn die führende Wirtschaft Europas nur wenig glänzt, wirkt sich das entsprechend auf den Währungskurs aus, der vor wenigen Wochen schwache 1,09 US-Dollar erreichte. Mittlerweile scheint dieser jedoch langsam wieder zu steigen. Im Oktober 2002 wurde zum bislang letzten Mal eine Parität erreicht. Ob es schon bald wieder so weit sein könnte, nachdem diese Entwicklung 2015 noch abgewandt werden konnte?
Deutschland und der Euro: Auch wenn die Entwicklung besser als von vielen zunächst angenommen verlief, war es bei Weitem nicht immer eine Erfolgsgeschichte. Das lag teilweise jedoch nicht nur an Deutschland selbst.