Wenn der Herbst bläst: 7 Eigenheim-Vorbereitungen für die dritte Jahreszeit

Für die Meteorologen hat er schon angefangen. Und obgleich es noch etwas Zeit ist, bis auch seine kalendarische Variante beginnt, so lässt sich doch durch einen Blick aufs heimische Thermometer und natürlich den Wetterbericht unzweifelhaft feststellen: Der Herbst ist da. Was den einen ob der Farbenpracht freut, ist für Eigenheimbesitzer mit Garten der Aufruf, nochmals Arbeitskräfte zu mobilisieren, bevor die Schlechtwetterpause eingeläutet wird. Was es zu tun gibt, haben wir im Folgenden zusammengetragen.

1.Der kritische Blick auf Bäume

Der Herbst ist eine Zeit großer Luftmassenverschiebungen, die das Eigenheimdurch Wind in Gefahr bringen. Denn wenn die Bäume sowieso die Nährstoffversorgung nach innen verlagern, bekommen teilweise abgestorbene Äste gar nichts mehr. Zusammen mit einem kräftigen Herbstwind-Stoß reicht das dann oft, um sie in Fenster oder auf Balkondächer zu katapultieren.
Die Lösung ist jedoch einfach: Ein Kontrollgang, notfalls mithilfe eines Fernglases. Alle kritischen Schäden lassen sich leicht erkennen. Und dann heißt es: Säge frei. Zur Not, falls ein Ast zu hoch ist und beim Abbrechen definitiv Menschen oder Gebäudeteile beschädigen würde, kann auch die Feuerwehr helfen, alternativ ein Gärtner.
Wichtig: Der Schnitt von abgestorbenen Ästen ist eine der wenigen Gelegenheiten, bei denen es sinnvoll ist, die Schnittstelle mit pflanzlichem Wundverschluss zu bestreichen, um zu verhindern, dass durch die herbstliche Feuchtigkeit Pilze und andere Schädlinge ins Holz eindringen und so schlimmstenfalls den Baum ganz zerstören.

2. Möbelpflege

Gartenmöbel und die kalte Jahreszeit sind keine guten Freunde. Bei den Modellen aus Kunststoff schon deshalb, weil diese Materialien Kälte nicht sonderlich gut vertragen. Sie werden unansehnlich, spröde und mit etwas Pech brechen dann die „wetterfesten“ Gartenstühle im Frühjahr zusammen, wenn man die ersten Sonnenstrahlen darauf genießen will.

Die Basics der Überwinterung sind bei allen Gartenmöbel-Materialien gleich: Trocken, gut belüftet und frostfrei soll der Lagerort sein. Dann aber unterscheidet sich die einleitende Vorgehensweise:
Holzmöbel werden erst mit Seifenwasser und Bürste gereinigt und dann einige Tage trocknen gelassen. Unbehandelte Stücke sollten jetzt auch geölt werden (etwa mit Leinöl). Bei lackierten Möbeln muss nur dann ausgebessert werden, wenn sich Macken zeigen. Ist auch dieser frische Überzug getrocknet, geht’s ins Winterquartier.

  • Kunststoffmöbel müssen lediglich mit Wasser und Seife gereinigt werden. Nach dem Abspritzen können sie trockengerieben und eingelagert werden.
  • Metallmöbel können zwar, wenn sie aus Edelstahl oder Aluminium bestehen, im Freien überwintern. Besser ist es jedoch, sie ebenfalls zu reinigen und gegebenenfalls neu zu lackieren (falls Schäden sichtbar sind). Denn auch Metall leidet bei niedrigen Temperaturen. Möbel aus günstigeren Metallen sollten im Winterquartier regelmäßig auf Rost kontrolliert werden.

Übrigens: Die Möbel müssen nicht in den Keller. Für eine sichere Lagerung reicht auch ein wetterfestes Dach und eine Plane.

3. Planen, Pavillons und Co.

Planen finden sich im Außenbereich jedes Hauses zuhauf: als Sonnensegel, Pavillon-Bedeckung oder auch als Banner. All diesen Anwendungsbereichen gleich ist, dass die Planen aus PVC bestehen. Und hier kommen einmal mehr die Herbstwinde ins Spiel, denn PVC hat eine Windlast, die sowohl von der Konstruktion als auch dem Standort abhängig ist. Hinzu kommt, dass PVC Kälte (und auch Hitze) nicht mag, weil das die Weichmacher darin aus dem Material treibt. Eine so „vorgeschädigte“ Plane hat dann eine reduzierte Windlast.

Bläst dann der Herbstwind, blähen sich Banner und Co. wie Segel auf. Kommen jedoch Böen hinzu, kann die Belastung punktuell über die Zerreißgrenze gehen. Daher sollte alles, was zum Herbstwind-Segel werden könnte, abgenommen, mit einem feuchten Tuch gereinigt und nach dem Trocknen frostgeschützt gelagert werden.

4. Der Rasenmäher

Rasen wächst zwar noch bis in den Oktober hinein, dennoch sollte man sich schon Gedanken um das Equipment machen. Grundlage ist der finale Rasenschnitt des Jahres. Dabei wird das Grün auf eine Länge von fünf Zentimetern getrimmt und das Schnittgut mit dem Fangkorb aufgenommen (andernfalls muss man es mit dem Rechen entfernen). Ist das erledigt, beginnt die eigentliche Wintervorbereitung:

  1. Bei Benzin-Mähern den Kraftstoff ablassen. Wie, steht in der Bedienungsanleitung. Anschließend den Motor starten und laufen lassen, bis er aus Spritmangel stehenbleibt.
  2. Die Unterseite aller Mäher am besten mit einem Hochdruckreiniger von Schmutz und Grasresten befreien.
  3. Abgeplatzte Lack- sowie Roststellen mit einer Drahtbürste bearbeiten und anschließend mit Sprühlack versiegeln
  4. Wenn alles getrocknet ist, den gesamten Unterbereich inklusive Messer mit einem Ölfilm benetzen. Dafür eignet sich biologisch abbaubares Kettensägenöl. Wichtig: Falls die Messer schartig sind, sollten sie vorher abgebaut und geschliffen werden.

Ähnlich sollte natürlich auch bei Kantentrimmer, Heckenschere und Co. verfahren werden. Dabei gilt: Reinigen, Trocknen und blanke Metallteile schützen. Ob das durch Öl oder Farbe geschieht, hängt vom Gerät ab.

5. Laub und Ästchen

In den kommenden Wochen werden Hof und Garten wieder von abgestorbenen Blättern und Ästchen bedeckt werden. Eine Sisyphusarbeit, denn liegenbleiben dürfen sie – zumindest auf Rasen – nicht. Hier würden sie die Halme ersticken und die Lichtzufuhr abschneiden.

Besser ist es, immer wieder zu fegen. Wer seinen tierischen Gartenhelfern Gutes tun möchte, fegt alles auf einen großen Haufen, der über den Winter liegenbleibt. Denn der Laubhaufen ist nicht nur das einfachste, sondern billigste aller möglichen Igel-Winterquartiere. Die stacheligen Helfer sind darunter perfekt vor Frost und Co. geschützt und können so im Frühjahr gleich wieder zum Kampf gegen Schnecken und andere Gärtner-Feinde blasen.

6. Kamin checken

Eigenheimbesitzer mit Holzofen oder Kamin greifen an den ersten kühlen Septembertagen gern zu Holzscheit und Anzünder, um es gemütlich warm zu bekommen, ohne gleich die Hauptheizung aktivieren zu müssen – wenn die erst mal werkelt, ist der Sommer auch gefühlt vorbei.

Allerdings sollte man den Holzbrenner nicht ohne weiteres starten. Zunächst sollte man mit Staubsauger Drahtbürste bewaffnet den Feuerraum gründlich reinigen. Dann sollten Scharniere mit Kupferfett geschmiert und die Beweglichkeit aller Bedienelemente geprüft werden. Es folgt der Griff zur Taschenlampe. Oft haben Vögel das Ende der Heizperiode dazu genutzt, um im Kamin Nestbau tzu betreiben. Mit der Taschenlampe, den Wartungsöffnungen und, falls nötig, einem zweckentfremdeten Schminkspiegel lassen sich sämtliche Rohrwindungen gut einsehen und gleichsam auf dicke Rußablagerungen überprüfen, deren Beseitigung der Schornsteinfeger übernehmen muss.

Heißt es „Rohr frei“, sollte zunächst ein Blatt Papier im Kaminraum entzündet werden, um sicherzustellen, dass dieserer gut zieht. Ist auch das gewährleistet, kann wirklich das erste Feuerchen entfacht werden.

7. Tür- und Fensterdichtungen

Während des Sommers mussten die Dichtungen an Türen und Fenstern durch die Temperaturen leiden. Durchs Kippen hat sich zudem meist auch eine gehörige Schicht Staub auf den Gummis festgesetzt. Die Folge: Türen und Fenster sind schwergängiger und schließen vielleicht nicht richtig. Bläst dann der erste Herbstwind, bringt er die Lücken in den Dichtungen regelrecht zum Singen und sorgt für kühle Temperaturen im Haus.

Um dem vorzubeugen, werden erst einmal ein Eimer lauwarmes Wasser mit einem Schuss Spülmittel sowie ein Lappen benötigt. Dann wird Fenster für Fenster, Tür für Tür weit geöffnet und die Dichtung von allem Schmutz befreit. Bei gleicher Gelegenheit sollte natürlich auch auf Schäden geachtet und ggf. die betroffene Dichtung ausgetauscht werden.

Anschließend kann ins Pflegeregal im Bad gegriffen werden, denn es wird Glycerin benötigt. Zwar gibt es auch (teure) Dichtungspflegeprodukte, jedoch tut es ein Döschen Glycerin-Creme aus dem Drogeriegeschäft ebenso gut. Davon wird nun mit dem Finger eine hauchdünne Schicht auf die Dichtungen aufgebracht. Das sorgt dafür, dass sie weich bleiben, verbessert die Abdichtung und verhindert obendrein bei scharfem Frost auch noch, dass sie festfrieren.


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