So einfach senken Sie den Energieverbrauch!
Die Verbrauchskosten lassen sich durch gezielte Maßnahmen reduzieren. Wie man vorgeht und was im individuellen Fall besonders zu berücksichtigen ist, dabei helfen die Tipps der Experten. Eine Checkliste ist in diesem Zusammenhang sehr sinnvoll.
Die optimale Energieplanung
Zur Reduzierung der Energiekosten sollte man zunächst eine genaue Prüfung der aktuellen Verbrauchszahlen durchführen. Grundsätzlich gilt die Regel: Wenn der jährliche Heizkostenverbrauch pro Quadratmeter 120 kWh nicht überschreitet, so ist die Energiebilanz bereits sehr gut. Bei einem Wert zwischen 120 und 200 kWh sind jedoch gezielte Maßnahmen sinnvoll und spätestens bei einem noch höheren Verbrauch sollte man unbedingt aktiv werden.
Ob es sich um ein Neubauprojekt oder um eine Modernisierung handelt, die intelligente Energieverteilung hilft dabei, die eigene Wohnung sparsam und bedarfsgerecht zu beheizen und mit Strom zu versorgen. Hierbei geht es einerseits um die Anpassung der Systeme an die persönlichen Gewohnheiten, andererseits um innovative Installationen. Das alles wird über eine technische Zentrale gesteuert, die einen Überblick über sämtliche Leitungen bietet. Die Zähler, Schalter und Schutzgeräte zeigen zu jedem Zeitpunkt die Verbrauchszahlen und bieten somit eine gute Transparenz. Auch Sicherheit und Bedienkomfort kommen bei einem solchen System nicht zu kurz.
Die einzelnen Schritte, wie man bei der Energieplanung vorgeht, sehen folgendermaßen aus:
- Ermittlung der Anzahl von Anschlüssen, Steckdosen und Schaltern,
- Festlegung des idealen Standorts für Zählerschrank (oder Technikzentrale),
- optimaler Schutz für die Elektroinstallationen (Überspannungsschutz, Schutzkontakte, separate Stromkreise),
- Berücksichtigung der jeweiligen Raumnutzung, eventuelle Änderungen in der Zukunft (Datenleitungen).
Bei diesen Überlegungen hilft ein fachkundiger Elektriker, der die Verbraucher über die möglichen Geräte und über besonders energiesparende Lösungen informiert. Die Fachleute kennen sich mit den innovativen Möglichkeiten und auch Zusatzfunktionen der Apparaturen aus. Dabei kann es beispielsweise um Bewegungsmelder gehen oder um andere Sensorik.
Mit Fördergeldern lassen sich Modernisierungen im Energiesystem leichter finanzieren. Ein KfW-Kredit sollte unbedingt vor den ersten Arbeiten beantragt werden.
Informationen zu den möglichen Förderungen erhält man bei seiner Hausbank oder bei der KfW selbst.
Die Gebäudedämmung
Durch die Außenwände kann viel Energie verloren gehen. Darum ist im Rahmen der Energieplanung auch die Dämmung zu prüfen. Durch eine staatliche Förderung, die im Bedarfsfall ein Darlehen möglich macht, wird es den Verbrauchern erleichtert, ihr Haus neu zu dämmen. Diese wärmetechnische Maßnahme sollte auf keinen Fall vernachlässigt werden, denn wenn die Wände richtig gedämmt sind, lässt sich der Energieverbrauch extrem reduzieren.
Ein Energieberater prüft sowohl die bautechnische Situation als auch die bestehenden Energiesysteme. Auf dieser Basis ermittelt er, welche Schritte für eine Verbesserung sinnvoll sind. Dazu gehört nicht nur der Blick auf die Kosten für die geplanten Maßnahmen, sondern auch eine umfassende Information zu den möglichen Bezuschussungen und zu dem Einsparpotenzial.
Für eine solche Energieberatung muss man um die 500 Euro bezahlen, allerdings gibt es einen Zuschuss von maximal 300 Euro. Wer an einem Energiepass interessiert ist, der erhält diesen ebenfalls vom Energieberater. Bei diesem Energiepass handelt es sich um ein Prüfsiegel, das sich auf die Energieeffizienz des Gebäudes bezieht. Er dient dem direkten Vergleich der Immobilienobjekte und ist mittlerweile verpflichtend, wenn Gebäude vermietet oder verkauft werden.
Den eigenen Stromverbrauch feststellen
Bei der Erfassung und Kategorisierung des Stromverbrauchs ist es sinnvoll, sich an den statistischen Zahlen zu orientieren. Der Durchschnitt liegt in Deutschland bei ca. 3.500 kWh pro Haushalt und steigt offensichtlich nicht weiter an. Im Gegenteil, in den letzten Jahren wurden sogar leicht rückgängige Werte festgestellt. Bei einer vierköpfigen Familie liegt der jährliche Energieverbrauch bei etwa 4.000 kWh, während Singles nur auf rund 1.500 kWh kommen.
Diejenigen, die weit über diesen Verbrauchszahlen liegen, sollten sich intensiver mit dem Thema befassen und ihren eigenen Stromverbrauch überprüfen. Das gelingt mit einem modernen Strommessgerät, das für jedes Haushaltsgerät den genauen Energieverbrauch feststellt. Bei den Energieversorgern und Verbraucherzentralen kann man ein solches Messgerät kostenlos ausleihen.
Oft sind die Elektrogeräte immer auf Stand-by geschaltet: So verbrauchen sie weiterhin Strom, auch wenn sie nicht benutzt werden. Ob es sich lohnt, die Multimedia-Geräte komplett abzuschalten, erfährt man nur, wenn man die gemessenen Werte aufs Jahr hochrechnet. Mit einer Steckerleiste ist die Abschaltung schnell erledigt.
Ebenfalls wichtig sind die Energiekennzeichnungen der verschiedenen Geräte. Sie zeigen an, wie sparsam die Waschmaschine, der Kühlschrank und andere Haushaltshelfer sind. Je weniger Strom sie benötigen, desto höher ist die Klassifizierung. Die Energieklasse A+++ gilt als die beste, danach folgen die immer noch guten Siegel A++, A+ und A. Im Multimedia-Bereich sind diese Effizienzklassen inzwischen ebenfalls zu finden, auch wenn die Einführung erst begonnen hat.
Stromfresser finden und entfernen
Wenn das Strommessgerät zu stark ausschlägt, sollte man überdenken, die veraltete Technologie zu eliminieren. Oft sind es alte Haushaltsgeräte, die zu viel Energie benötigen. Braucht man wirklich die große Kühltruhe im Keller? Ist es nicht günstiger, die alte Waschmaschine auszumustern und stattdessen eine neue, effizientere zu kaufen?
Die Beleuchtung spielt beim Stromverbrauch eine nicht zu unterschätzende Rolle. Energiesparlampen und LEDs überzeugen nicht nur durch ihre gute Energieeffizienz, sondern sie bewähren sich auch wegen ihrer Langlebigkeit. Glühlampen gehören einer veralteten Technologie an und sind inzwischen immer seltener zu finden. Mit modernen Leuchtsystemen erspart man sich also das häufige Auswechseln und reduziert gleichzeitig den Stromverbrauch. Interessant sind auch die Bewegungsmelder, die das Licht genau dann einschalten, wenn man es braucht.
Bewusst handeln
Wer die Energieplanung für seine Wohnung gezielt aufgebaut hat, der geht oft besonders bewusst mit seinen Geräten um. Doch man kann seinen Stromverbrauch auch durch kleine Dinge senken. Das Licht in der Diele muss nicht den ganzen Abend leuchten, Durchzug hilft besser gegen stehende Luft als eine Klimaanlage und die Handtücher bekommen auf der Wäscheleine draußen eine frischere Note als im Wäschetrockner.
Ein Blick in die Häuser und Wohnungen zeigt, dass oft mehrere Geräte gleichzeitig im Einsatz sind: Der Fernseher läuft bei einigen den ganzen Tag lang, die Waschmaschine wird schon für drei Teile angestellt und auch der Computer bleibt zumindest auf Stand-by. Auf diese Weise verbraucht man mehr Strom als nötig. Es lohnt sich, schon im Kleinen zu sparen, wie man am Ende des Jahres feststellen kann.
Nicht nur für die Heizung gibt es Programme, die eine Voreinstellung unterstützen: So wird die Energiezufuhr zu bestimmten Zeiten gedrosselt, was die Effizienz verbessert. Einige moderne Systeme lassen sich sogar von unterwegs aus steuern. Das sieht zurzeit noch nach einer technischen Spielerei aus, doch auf diese Weise lässt sich der Energieverbrauch ganz gezielt kontrollieren.
Das innovative Heim: Energie sparen und vorbereitet sein
Die technischen Möglichkeiten von heute machen es möglich, die Energieverteilung nach Bedarf zu regulieren. Auch das Abrufen der Verbrauchswerte ist bei einem solchen System ganz unkompliziert. Über den eigenen PC oder das Smartphone hält man sich auf dem Laufenden und weiß, was bei der nächsten Abrechnung auf einen zukommt.
Eine solche Steuerung erlaubt außerdem eine direkte Vorbereitung: Von unterwegs aus hat man mit seinem Smartphone oder Tablet Zugriff auf das System und kann beispielsweise schon einmal die Heizung einschalten, wenn man auf dem Heimweg ist. Die Kombination von Licht und Garagentor ist ebenfalls sinnvoll, ebenso wie der Zugang zur installierten Alarmanlage.
Bei der Integration eines solchen Komplettsystems muss man erst einmal viel Geld in die Hand nehmen. Nach einer gewissen Zeit haben sich gerade die energiesparenden Systeme jedoch amortisiert. Bei einigen anderen Geräten geht es eher um die Sicherheit, die ebenso wie der Bedienkomfort nicht vernachlässigt werden sollte.
Das Thema Energieplanung bezieht sich also nicht allein auf den aktuellen Status, sondern ist nachhaltig angelegt: Man sollte also zukunftsorientiert denken und sich bei der Auswahl der Geräte und Kontrollsysteme intensiv mit den technischen Möglichkeiten beschäftigen. So lässt sich auch noch in mehreren Jahren viel Geld einsparen.
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