Am Samstag, 31. Oktober, wurde das ausgewählte Exemplar, eine 37 Meter hohe und 4,5 Tonnen schwere Gemeine Fichte aus dem Sachsenforst, die seit 120 Jahren an der Prießnitz in der Dresdner Heide unweit der Heidemühle stand, per Tieflader-Lkw auf den Dresdner Altmarkt gebracht und aufgestellt. Der Baum markiert den ersten sichtbaren Meilenstein des 586. Dresdner Striezelmarktes. „Ein wirklich prächtiger Baum, der bisher vom Borkenkäfer verschont blieb“, erklärt Heiko Müller vom Sachsenforst des Forstbezirks Dresden.
Die Fichte hatte einen sogenannten „Hexenbesen“, eine buschige Verwachsung in der Krone. Das Team von Baumpfleger Andreas Deppner kümmerte sich um die Krone: „Wir haben ihm noch mal die Haare schöngemacht, bevor es in die Dresdner Innenstadt ging.“
Seit den Mittagsstunden des Reformationstages schmückt die Fichte nun den Altmarkt. Sie wurde auf circa 20 Meter Höhe gekürzt, damit sie sicher in der Bodenhülse steht. Am Montag, 2. November, bekommt der Baum sein bekanntes Lichterkleid: eine rund 2.900 Meter lange Lichterkette, an der 16.200 LEDs leuchten. Auf der Baumspitze strahlt dann wieder ein 70 mal 70 Zentimeter großer Stern. „Licht an“ heißt es dann pünktlich zum 1. Advent am Sonntag, 29. November 2020.
Was wird aus dem 586. Dresdner Striezelmarkt?
Alles andere rund um den diesjährigen Striezelmarkt ist wieder offen. "Durch die Corona-Pandemie ist der Striezelmarkt von zahlreichen Veränderungen und auch Unwägbarkeiten geprägt“,
so Oberbürgermeister Dirk Hilbert. Nur der Baum bliebe "eine unumstößliche Konstante unserer städtischen Advents- und Weihnachtstradition".
Fakt ist: Der Striezelmarkt kann im November in seiner neu geplanten Form nicht stattfinden. Auf Grund des Infektionsgeschehens und nach den Festlegungen der Bundesregierung zur Bekämpfung der Corona-Pandemie sind ab 2. November Veranstaltungen bis Ende November untersagt. Das betrifft auch die thematischen Weihnachtsmärkte.
„Wir verfolgen den Gedanken der Weihnachtsstadt Dresden dennoch weiter und prüfen, welches weihnachtliche Geschehen nach den Festlegungen in der nächsten Ministerpräsidentenkonferenz mit der Kanzlerin im Dezember denkbar wäre“,
sagt Hilbert. Und Wirtschaftschef Dr. Robert Franke erklärt: „Wir wissen um die wirtschaftliche Relevanz des Striezelmarktes für Händler, Gastronomen und den Einzelhandel und versuchen Weihnachtmärkte in Dresden zu ermöglichen. Deshalb werden wir uns jetzt mit den Händlern und sonstigen Beteiligten vom Striezelmarkt und den thematischen Weihnachtsmärkten in Verbindung setzen und darüber sprechen, wer in welcher Form im Dezember gern auf den Märkten vertreten wäre."