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Rathaus-Apotheke: Decke eingestürzt

Die Rathaus-Apotheke hat derzeit mit einem kapitalen Wasserschaden zu kämpfen. Schuld ist offenbar ein defekter Boiler im Geschoss obendrüber. Geöffnet ist trotzdem.
Apotheken-Chefin Claudia Meerz und die eingestürzte Decke. Trotz Schaden ist die Apotheke erreichbar (Hintereingang). Foto: Daniel Förster

Apotheken-Chefin Claudia Meerz und die eingestürzte Decke. Trotz Schaden ist die Apotheke erreichbar (Hintereingang). Foto: Daniel Förster

Passanten hatten das Malheur am Sonntagabend eher durch Zufall entdeckt und gegen 20.15 Uhr die Polizei gerufen. Beim Blick durch das Schaufenster war zu sehen, dass die Zwischendecke im Verkaufsraum zur Hälfte runterhängt. Polizisten gingen der Sache auf den Grund und stellten fest, dass aus der Praxis einer Hautärztin in der Etage darüber, Wasser in die Rathaus-Apotheke läuft. Die abgehangene Zwischendecke hatte sich bereits so voll Wasser gesogen, dass sie die Statik die erhöhte Last nicht mehr tragen konnte und die Konstruktion herabgestürzt war. Von oben, einem darüber liegenden OP-Raum, plätscherte und tropfte es. Die Feuerwehr wurde herbeigerufen und die Wasserzufuhr an einem Eckventil unterbrochen. Die Beamten informierten die jeweiligen Eigentümer. Nach ersten Angaben jedoch unbestätigten Angaben soll ein Defekt an einem Wasserboiler Auslöser der Havarie gewesen sein. Mit einem Sauger legten die Feuerwehr-Kameraden zunächst die Arztpraxis im ersten Stock soweit es ging trocken. In der Apotheke selbst legten am Montag die Chefin Claudia Meerz und ihre Angestellten Hand an, um das Wasser, was über Nacht weiter hinab getropft war, aus dem Verkaufsraum zu bekommen und aufzuwischen – zumal die Feuerwehr die Decke noch als einsturzgefährdet eingestuft hatte. Die Inhaberin hatte die Rathaus-Apotheke (zwölf Angestellte) am Montag geschlossen gehalten und kündigte am Abend an: „Wir bedienen ab Dienstag wieder unsere Kunden und freuen uns über jeden, der uns trotz der Havarie und das wir unter erschwerten Bedingungen arbeiten, die Treue hält. Soweit es geht halten wir unseren normalen Betrieb aufrecht, sind lediglich über den Hintereingang erreichbar. Der Zugang erfolgt wie zu den Arztpraxen durch das Treppenhaus“, erklärt Claudia Meerz. Zu den regulären geltenden Öffnungszeiten stehe ihr Team, bei dem sie sich für die tatkräftige Hilfe bedankt, wie gewohnt zur Verfügung. Die Havarie sei für sie „schon ein wirtschaftlicher Schlag. Das Wasser ist von der ersten Etage bis in den Keller durchgelaufen“, berichtet die Apothekerin. Auch in die Verkaufseinrichtung sei nass geworden, das Holz aufgequollen. „Der Sachschaden lässt sich noch nicht beziffern.“ Bei Geschäftsschluss am Sonnabendmittag war noch nichts bemerkt worden. Möglich, dass das Wasser bald einen ganzen Tag lang lief. Claudia Meerz ist froh, dass es „keinen menschlichen Schaden“ gegeben hätte und sieht das Unglück als „persönliche Tragik“. Die Hälfte des Verkaufsraumes ist zerstört – mindestens 16 Quadratmeter Fläche in zwei Decken sind betroffen. Die Elektrik ist komplett hinüber. Viele Kabel hängen von der Decke.  Inhaberin Meerz hofft, dass sie in sechs bis acht Wochen wieder Normalität in ihre Apotheke einzieht und sie wieder voll betriebsfähig ist. Zunächst müsse eine Spezialfirma die Decken entfernen, und eine professionelle Firma für vier bis sechs Wochen die Räume trocknen. Jedoch bevor überhaupt damit begonnen werden kann, die Decken zu erneuern, müsse die verkleidete, historische Holzbalkendecke – das ehemalige Rathaus an exponierter Stelle in Copitz steht unter Denkmalschutz - von Fachleuten inspiziert werden und auch im Fußboden Probebohrungen gemacht werden, ob der auch in Mitleidenschaft gezogen wurde.


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