Pirna: Lochner gewinnt ersten Wahlgang der OB-Wahl

Nach der ersten Runde der Oberbürgermeister-Wahl in Pirna ist Tim Lochner (für die AfD) mit 32,9 Prozent als erster über die Ziellinie gegangen und liegt damit fast 10 Prozent vor dem Zweitplatzierten Ralf Thiele (Freie Wähler - Wir für Pirna), der 23,2 Prozent der Wähler auf sich vereinigen konnte. Auf Platz drei folgt Kathrin Dollinger-Knuth von der CDU mit 20,2 Prozent. Abgeschlagen waren einerseits Einzelkandidat André Liebscher mit 13,7 Prozent und Ralf Wätzig, der für die SPD und Grünen antrat, mit 9,9 Prozent der Pirnaer Wähler.

Geringe Wahlbeteiligung

Diese waren an diesem Totensonntag allerdings ein wenig wahlmüde, was die eher mäßige Wahlbeteiligung von 50,38 Prozent deutlich zu Tage bringt. Fest steht also, es geht am 17. Dezember (3. Advent) in den zweite Runde. Wer dann allerdings nochmals antreten wird, ist ungewiss. Sicher ist dabei, dass Wahlgewinner Tim Lochner natürlich nochmal antreten wird. Auf seiner Wahlparty im Gasthaus "Zum Anker" war die Stimmung dementsprechend gelöst, obwohl man spürte, dass man sich vielleicht ein paar Prozent mehr erhofft hatte, werden doch im zweiten Wahlgang die Karten neu gemischt und taktische Wahlbündnisse, besonders wenn es um die Verhinderung eines AfD-Oberbürgermeisters geht, sehr wahrscheinlich geschlossen werden.

Tim Lochner zeigte sich mit dem Ergebnis sehr zufrieden: "So einen komfortablen Vorsprung zu haben, dass konnte sich vorher niemand errechnen." Insgeheim hatte er aber damit gerechnet als erster über die Ziellinie zu laufen. Er geht davon aus, dass der Zweitplatzierte, Ralf Thiele (FW - WfP), sowie die Drittplatzierte, Kathrin Dollinger-Knuth (CDU), im zweiten Wahlgang nochmals antreten werden.

Ralf Thiele zufrieden und möchte Kräfte bündeln

Etwas gedrückter war die Stimmung auf der Wahlfeier der Freien Wähler um OB-Kandidaten Ralf Thiele. "Persönlich habe ich sicherlich ein besseres Ergebnis gesehen, bin aber in der Summe sehr zufrieden", sagte Ralf Thiele bei seiner Feier in den Räumlichkeiten des ehemaligen Restaurants "Meridas". "Wir werden uns jetzt erstmal hinsetzen und intern die Sachen auswerten", ergänzte Thiele, der auch Gespräche mit anderen Kandidaten führen möchte, um Kräfte zu bündeln: "Am Ende geht es um Pirna, um im Sinne der Stadt zu handeln."

Dollinger-Knuth möchte AfD-Oberbürgermeister verhindern

Kathrin Dollinger-Knuth gab sich auf ihrer Wahlparty im "Platzhirsch" trotz ihrer dritten Position aber zuversichtlich. "Wir haben 20 Wochen intensiven Wahlkampf geführt, als Teamleistung und eines geschlossenen Stadtverbandes. Ich denke, es ist ein akzeptables Ergebnis." Dieses soll in den nächsten Tagen intensiv ausgewertet werden, auch besonders im Hinblick auf die Ergebnisse der Stadtteile. Ob sie im nächsten Wahlgang nochmal antreten werden, ließ sie aber offen: "Wir werden Gespräche mit den anderen Kandidaten führen. Meine Motivation ist aber ganz klar einen Oberbürgermeister der AfD zu verhindern."