Matthias Stark

Hörerlebnis beim Stadtrundgang

Pirna. In Pirna gibt es ab sofort unter dem Motto »Sightseeing war gestern« einen Hörerlebnispfad, auf dem sich Besucher der Stadt über Vergangenheit und Gegenwart informieren können.
Hartmut Landgraf, Rick Bottmann, Robert Körner und Markus Dreßler (v.l.n.r.) freuen sich über den nun fertig gestellten Hörerlebnispfad in Pirna.

Hartmut Landgraf, Rick Bottmann, Robert Körner und Markus Dreßler (v.l.n.r.) freuen sich über den nun fertig gestellten Hörerlebnispfad in Pirna.

Bild: Matthias Stark

Es mag verschiedene Wege geben, sich als Besucher eine Stadt zu erschließen. Pirna nutzt nun eine der modernsten, die es derzeit gibt, eine App. Bürgermeister Markus Dreßler schaut mit Begeisterung auf seine Stadt an der Elbe. Deshalb sieht er die neue Möglichkeit als Baustein für ein lebendiges Pirna und sagt: »Wir hoffen, dass der Erlebnispfad gut angenommen wird und die Besucher unserer Stadt vielleicht wiederkommen. Der neue Erlebnispfad macht Pirna zukunftsgewandt.«


Mit Ilse Bähnert auf Stadtrundgang

 

Die Idee zu dem Erlebnispfad wurde bereits im Jahr 2022 geboren. Mit insgesamt 19 Stationen verspricht der Erlebnispfad zu etwas ganz Besonderem in Pirna zu werden. Und um jedem Geschmack und jeder Altersgruppe gerecht zu werden, gibt es drei verschiedene Versionen des Hörergenusses. Für die auf Sächsisch sowie auf Hochdeutsch eingesprochene Version konnte der Schauspieler Tom Pauls gewonnen werden. Während die erstere Version etwas für Sprachpuristen ist, nimmt bei der zweiten, der sächsischen Version, die Kultfigur Ilse Bähnert die Besucher mit ihrem Charme auf den Stadtrundgang mit. »Schließlich ist Ilse Bähnert eine weltoffene alte Dame«, stellte Projektleiter Robert Körner fest. Die dritte Version ist die kindgerecht freche und wird von der Kinderbloggerin Pine, die schon länger in Pirna bekannt ist, verkörpert. Sie ist lebenslustig und spricht die junge Generation an.

Das bekannte Wimmelbild des Pirnaer Marktplatzes wird beim Rundgang zum Leben erweckt. Hier können bekannte und neue Figuren entdeckt werden und ein zwanzigstes Bild wartet mit Überraschungen auf. Insgesamt bietet der Rundgang mit der neuen App ein Kulturerlebnis von bis zu zwei Stunden. Dabei geht es den Machern darum, die Aufenthaltsdauer der Gäste in der Stadt zu verlängern und ihnen dabei etwas ganz Einmaliges zu bieten. Dazu gehört, dass einige sonst unzugängliche Sehenswürdigkeiten virtuell zugänglich sind und so direkt erlebt werden können.

 

Ein Projekt der vielen Hände

 

Am Projekt selbst haben viele Menschen mitgewirkt. Die ursprüngliche Idee stammt von Robert Böhme und Robert Körner von der Stadtentwicklungsgesellschaft Pirna. Für das App-Design, die Gestaltung sowie die technische Umsetzung zeichnet die Metronom-Agentur für Kommunikation und Design aus Leipzig verantwortlich. Grafik und Fotos stammen von Jens Dauterstedt, Illustrationen von der Holzbildschmiede Axel Bierwolf. Die Texte und das Audioskript stammen aus der Feder von Hartmut Landgraf. Die Audioproduktion erfolgte durch Tom Glombik von der Hörerlebnis Agentur Dresden. Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf etwa 140.000 Euro, wobei der Eigenanteil bei 40.000 Euro liegt. Die Höhe der Fördermittel belief sich auf 100.000 Euro.

Tom Glombik ist sich sicher, wenn er sagt: »Das Ganze ist ein Gesamtkunstwerk geworden«. Für die Nutzung wird ein Kopfhörer am Smartphone empfohlen. Während der Nutzung ist eine Onlineverbindung notwendig. Die App selbst gibt es kostenlos für Android und IOS im jeweiligen App-Store. Und schummeln ist auch nicht erlaubt. Um in den Hörgenuss zu kommen, muss man dank der Geolokalisierung wirklich vor Ort sein. Wer jedoch einmal dort war, kann dann das Ganze auch zu Hause nachhören. Aber wer will das schon, wenn er Pirna direkt und hautnah erleben kann.


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