

Leipzig ist berühmt für sein Allerlei, Bayern undenkbar ohne Weißwurst und zu Böhmen gehören die Knödel. Aber so etwas Typisches für die Küche der Sächsischen Schweiz gibt es noch nicht! Bislang noch nicht. Das wird sich nun ändern. Die Dehoga Sächsische Schweiz und der Tourismusverband Sächsische Schweiz haben in den Analen geforscht und sind auf einen herzhaften und variantenreichen Klassiker gestoßen: den Krautwickel. Der soll zum kulinarischen Markenzeichen der Sächsischen Schweiz werden. Kurz vor Weihnachten stellten die Verbände zusammen mit vier Chefköchen aus der Region im Pirnaer Romantik Hotel Deutsches Haus die Kampagne zur touristischen Vermarktung des Gerichtes vor. „Die Sächsische Schweiz hat viele Spezialitäten“, sagt der TVSSW-Vorsitzende Klaus Brähmig MdB. „Exzellente Erzeuger und eine traditionsreiche Regionalküche bringen zahlreiche Gerichte von überragender Qualität hervor. Zu entscheiden, welches davon kulinarisches Aushängeschild werden soll, war nicht einfach. Es ist gut, dass wir jetzt einen geeigneten Kandidaten gefunden haben. Das eröffnet uns ganz neue Möglichkeiten der touristischen Vermarktung der Genusslandschaft Sächsische Schweiz.“ Zugegeben der Krautwickel ist ein einfaches, aber auch aufwändiges Gericht, wie es auch unsere Großmütter zubereiteten. Blanchiertes Kraut gefüllt mit gut gewürztem Hackfleisch, dazu Kartoffelpüree oder Salzkartoffeln. „Wir haben den Krautwickel gewählt, weil er in der Region verwurzelt ist und sich ausnahmslos und ganzjährig aus regionalen Produkten zubereiten lässt. Mit zahlreichen Variationsmöglichkeiten erlaubt das Gericht jedoch auch kreative und zeitgemäße Auslegungen“, ist auch Judith Fichtner, Vorsitzende des Dehoga-Regionalverbandes überzeugt. Und in guter Gesellschaft ist die Sächsische Schweiz da allemal. „Die Steiermark machte vor 30 Jahren den Kürbis salonfähig. Eigentlich war es ein ‚arme-Leute-Gericht‘. Und heute gehört es zur Gourmetküche“, meint Klaus Brähmig. Und Variationen bietet der Krautwickel oder auch Kohlroulade genannt einige. Einige Restaurants bieten den Klassiker mit Rotkohl statt Weißkohl an oder variieren die Füllung. Sven Petzold, Chefkoch des Romantik Hotels Deutsches Haus, bereitet ihn auf Wunsch sogar vegetarisch zu. Das Hackfleisch ersetzt er dabei durch ein Ragout aus Mairübchen und Spargel. Zur Präsentation der neuen Kampagne stellten die vier Chefköche ihre Interpretation vom Krautwickel vor. Die Gäste konnten dann ihren „Lieblingskrautwickel“ küren. Und das wurde der „Lichtenhainer Krautwickel“ von Chefkoch Martin Wehler vom Elbehotel Bad Schandau. Der Krautwickel soll nun ein fester Bestandteil der Karte in den Restaurants der Sächsischen Schweiz und sozusagen das kulinarische Aushängeschild werden. Bereits auf der Karte steht die Speise schon im Romantik Hotel Deutsches Haus, im Landgasthof Heidekrug Cotta, im Landhotel Zum Erbgericht Heeselicht sowie im Elbhotel Bad Schandau. Weitere Häuser sollen folgen. Mitte Januar wird das Traditionsgericht auf der Grünen Woche in Berlin erstmals einem internationalen Publikum präsentiert.