Matthias Stark

Bad Schandau ist jetzt Kneippheilbad

Bad Schandau. Bürgermeister Thomas Kunack: »Nun ist es wichtig, dass alle an einem Strang ziehen, die Stadt, die eingebundenen Kliniken, der Stadtrat und nicht zuletzt die Einwohner«.

Franziska Brech aus dem Staatsministerium übergibt an Bürgermeister Thomas Kunack (re.) die Urkunde als Kneippheilbad.

Franziska Brech aus dem Staatsministerium übergibt an Bürgermeister Thomas Kunack (re.) die Urkunde als Kneippheilbad.

Bild: M. Stark

Die Stadt Bad Schandau ist jetzt ganz offiziell das erste Kneippheilbad im Freistaat Sachsen. Matthias Stark Bad Schandau. Der Bürgermeister der Stadt Bad Schandau, Thomas Kunack, darf stolz sein. Nicht nur auf einen voll besetzen Saal zum Neujahrsempfang, sondern auch auf einen neuen Titel, mit dem sich die malerisch gelegene Stadt am Elbufer nun schmücken darf. Gekommen sind viele: Innenminister Armin Schuster, die Geschäftsbereichsleiterin im Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus, Franziska Brech, die Beigeordnete des Landrates, Brit Jacob-Hahnewald, Bürgermeisterkollegen der umliegenden Gemeinden und nicht zuletzt viele engagierte Bürger der Stadt, der Feuerwehr und der Vereine. Die Big Band der Musikschule Sächsische Schweiz e.V. gestaltet den musikalischen Rahmen.

In seiner Begrüßungsrede geht Bürgermeister Thomas Kunack auf die aktuelle Berliner Politik ein. Er stellt fest, dass es oft schwierig sei, in diesen Zeiten mutig zu sein, es gäbe Frust und Verunsicherung unter den Menschen. Oft fehle es an Feingefühl und man könne die Ziele hinter mancher Maßnahme nicht erkennen. Er fordert dazu auf, Werte und Regeln nicht mit Füßen zu treten. In der Energiepolitik müsse man offen sein und sie als eine Exkursion mit Neugier und Erwartung betrachten.

Der Bürgermeister verweist dann auch auf einige erfolgreiche Projekte im kommunalen Bereich. So sei die Live-Cam am Bahnhof zusammen mit der Gepäckschließfachanlage in Betrieb gegangen. Die Webcam habe bereits stolze 300.000 Aufrufe seit April zu verzeichnen. Schöne Erfolge 2023 waren zudem die Errichtung der Löschwasserzisterne an der Lehne, die Errichtung des Caspar David Friedrich-Denkmals im Ortsteil Krippen, das 125. Jubiläum der Kirnitzschtalbahn sowie die Austragung der 29. Kreisjugendfeuerwehrtage und viele weitere Projekte.

Thomas Kunack appelliert an die Bürger seiner Stadt: »Mitmachen ist besser, als über die Entscheidungen anderer zu meckern«. Bad Schandau will in die Oberliga der Heilbäder Im Anschluss übergibt die Geschäftsbereichsleiterin im Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus, Franziska Brech, an den Bürgermeister eine Urkunde, die der Stadt nun die Höherstufung zum Kneippheilbad bescheinigt. »Dieser Titel ist Ehre und Verpflichtung zugleich«, so Brech dazu.

»Nun ist es wichtig, dass alle an einem Strang ziehen, die Stadt, die eingebundenen Kliniken, der Stadtrat und nicht zuletzt die Einwohner«. Mit der Übergabe der Urkunde wurde Bad Schandau das erste Kneippheilbad Sachsens. Ein Kneippheilbad muss strenge Auflagen erfüllen. So muss eine mindestens zehnjährige Durchführung der Kneipptherapie in wenigstens drei Kneippkurbetrieben sichergestellt sein. Auch müssen dafür mehrere Wassertretstellen und Armbadeanlagen vorhanden sein.

Die Beigeordnete des Landrates, Brit Jacob-Hahnewald, überbringt an diesem Abend ein Grußwort des Landrates Michael Geisler. Das Prädikat sei ein Alleinstellungsmerkmal, heißt es darin. Auch Innenminister Armin Schuster gratuliert Bürgermeister Kunack. Er stellt fest: »Kneippheilbad und Nationalpark, das ist oberste Liga«. Eigentlich hatte der Innenminister eine Rede vorbereitet, die er jedoch aufgrund der fortgeschrittenen Zeit nicht hält und schriftlich dem Bürgermeister mit den Worten »Die Rede wäre epochal gewesen« übergibt. Damit hat er natürlich die Herzen der Gäste erobert und die Lacher auf seiner Seite. Bürgermeister Thomas Kunack freut sich: »Der Titel ist wichtig für die ganze Region. Wir werden ein modernes Kneipp-Zentrum errichten. Denn eines ist klar: Die Gäste sollen sich bei uns wohlfühlen«.


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