Auch „Retter“ können überrascht werden
Da haben doch mal alle dicht gehalten. Denn als „Die Retter“-Truppe ins Jadgdschloss Graupa eingeladen wurde, nahmen sie an, sie sollen den Abend kultuerell ausgestalten. Einzig der Regissuer der „Retter“, Reiner Bohrig war eingeweiht. Stutzig wurden die Schauspieler, die allesamt Laiendarsteller sind nur, bei der Rede von OB Klaus-Peter Hanke, der die Auszeichnung überreichte. Umso größer war dann das Hallo, als sie begriffen, dass sie die Geehrten sind. „Diese Auszeichnung ist Ausdruck der Wertschätzung der Stadt für das jahrelange Wirken dieses Vereins und seiner Mitglieder. Der Verein trägt seit 15 Jahren dazu bei, die Heimatgeschichte der Stadt Pirna für alle Generationen immer wieder neu aufleben zu lassen“, heißt es in der Begründung. „Die zahlreichen Engagierten des Kulturvereins ‚Der Retter‘ reihen sich mit dem heutigen Tag in die Riege einer honorigen Gesellschaft von ehrenwürdigen und hochverdienten Persönlichkeiten unserer Stadt ein. Die Jury war in diesem Jahr der Auffassung, dass die Zeit nun reif sei, eine verdienstvolle Personengruppe auszuzeichnen“, begründete der OB. Bislang wurden immer Einzelpersonen ausgezeichnet. Und die Qual der Wahl hatte die Jury auch dieses Mal, denn es lagen zehn Vorschläge auf dem Tisch. Das war aber nicht das einzige Novum der diesjährigen Ehrung. Die „Retter“ übernahmen dann in der Tat die kulturelle Ausgestaltung und brachten eine Kurzfassung ihres Historienstücks von Alfred Wagner auf die Bühne. Man fühlte sich urplötzlich als wäre man im Jahr 1639, als Pirna ausgeplündert und schlotterarm zum Spielball großpolitischer Schachzüge geworden ist. „Die jährlichen, historischen Darbietungen sind für zahlreiche Bürger und Besucher der Höhepunkt im Veranstaltungskalender der Sächsischen Schweiz. Dieses ist einzig dem großen Engagement der Vereinsmitglieder zu verdanken, die mit ihrem hohen ehrenamtlichen Einsatz die Tradition nicht versiegen lassen“, unterstrich der OB. So trugen sich dann alle Vereinsmitglieder ins Goldene Buch der Stadt ein, wie die vorangegangenen Kulturpreisträger, nur dass man dieses Mal mehr Seiten brauchte. Und die Sandsteinplatte, die zum Preis gehört, wird einen würdigen Platz in den Vereinsräumen finden.