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Ziemlich „verrückte“ Schutzengel

Man bemerkt sie eigentlich nur immer aus der Ferne, wie sie am Rand der Piste ihre Flaggen schwenken, nach eventuellen Unfällen Fahrzeugteile einsammeln oder auch Piloten aus ihren Autos in Sicherheit bringen.
Die Team-Besetzung vom vergangenen Wochenende: Mario Kirk, Uwe Türke, Maik Neumann, Bernd Wilson, Joachim Hädicke, Sebastian Winkler, Günter Rinke, Peter Fleischer, Gilbert Kurzok (v.l.). Untere Reihe: Bernd Müller, Irena Türke, Bettina Korbin und Christina Riesner (v.l.).                   Foto:wit

Die Team-Besetzung vom vergangenen Wochenende: Mario Kirk, Uwe Türke, Maik Neumann, Bernd Wilson, Joachim Hädicke, Sebastian Winkler, Günter Rinke, Peter Fleischer, Gilbert Kurzok (v.l.). Untere Reihe: Bernd Müller, Irena Türke, Bettina Korbin und Christina Riesner (v.l.). Foto:wit

Wo man sie aber nur selten sieht, ist das Rampenlicht der Öffentlichkeit oder das Treppchen, auf dem nach einem Grand Prix literweise Champagner in die Luft gespritzt wird. Wahrgenommen werden die Schutzengel der Rennfahrer und Zuschauer oft immer erst dann, wenn etwas passiert. Dabei stehen die ehrenamtlichen Streckenposten an jedem Rennwochenende bei Wind und Wetter, bei Regen und brütender Hitze, so wie am vergangenen Wochenende auf dem Lausitzring, an der Rennstrecke und riskieren mitunter, wenn auch selten, „ehrenamtlich“ ihre eigene Gesundheit. Eine Freizeitbeschäftigung, der man wohl nur mit einem gehörigen Maß an Begeisterung nachgehen kann. So wie die rund 150 Mitglieder des Klettwitzer „Scout e.V.“, ohne die am heimatlichen Lausitzring nichts laufen würde. Und was deren Motivation angeht, sagte Joachim Hädicke, stellvertretender Vorsitzender des Vereins, dem WochenKurier: „Näher kommt man den Fahrern und ihren Fahrzeugen nirgends. Wir sind eben alle echte Rennsportverrückte, die auch etwas stolz darauf sind, dass sie direkt vor der Haustür eine solch moderne Gran-Prix-Strecke haben.“ Allerdings werden ausschließlich „Rennsportverrückte“ nicht auf den Ring gelassen, denn vor dem ersten Einsatz gilt es zunächst einmal die Schulbank zu drücken.

„Bei uns muss jedes Mitglied erst eine Lizenz erwerben, die regelmäßig aufgefrischt wird und die die Befähigung des Sportkameraden nachweist. Erst danach kommt es zum Einsatz als Streckenposten, Steward, internationaler Track-Marshal oder Rennleiter. Unseren Mitgliedern stehen jedenfalls alle Perspektiven im professionellen Motorsport offen“, sagte Hädicke.
Und so werden die Pistenprofis von ihrem Vorstand auch bald wieder in den Eisatz geschickt, wenn vom 16. bis zum 18. September die Top-Stars der internationalen Motorradszene auf dem Lausitzring am Gashahn drehen. Nach 2007 kehrt nämlich die Motul FIM Superbike Weltmeisterschaft (WorldSBK) an den Lausitzring zurück. Eine Premiere im zweiten Anlauf, bei der auch der Rückersdorfer Bernd Wilson seine Flaggen schwenken wird. „Wir stehen schon förmlich in den Startlöchern und werden dort mit vollem Personalbestand antreten müssen“, so der Mann aus dem Landkreis Elbe-Elster. Diesmal wird die Absicherung allerdings nicht allein mit den Vereinsmitgliedern zu bewältigen sein, wie der WochenKurier von Mario Kirk erfuhr. Der Sportleiter des Vereins dazu: „Bei dieser ganz speziellen Veranstaltung werden mindesten 240 Streckenposten benötigt. Das können wir mit unseren eigenen Leuten allein nicht stemmen. Und so suchen wir noch dringend Mitstreiter, nicht nur für dieses Event, auch eventuell als Mitglieder für unseren Vereins.“ Wer sich für den Motorsport am Lausitzring aktiv einbringen möchte, kann sich jederzeit bei Mario Kirk unter Telefon 0151/ 188 685 22 oder per E-Mail  mario.kirk@lausitzring.de melden.  (Bernd Witscherkowsky)


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