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Naturwacht zählt 160 Jungstörche im Spreewald

Lübbenau. Die Erfassung zum Weißstorch für 2024 ist abgeschlossen und Adebar längst auf dem Weg in Richtung Süden. Die Rangerinnen und Ranger der Naturwacht zählten dieses Jahr insgesamt 160 Jungstörche im Biosphärenreservat Spreewald. Dazu waren sie mit Spektiv und Fernglas von Mitte Juni bis Mitte Juli unterwegs. Mit Blick auf die langjährige Statistik brachte 2024 ein solides, durchschnittliches Ergebnis, teilt Eugen Nowak, Leiter UNESCO-Biosphärenreservat Spreewald, mit.

In den vergangenen 30 Jahren brüteten im Biosphärenreservat Spreewald jedes Jahr durchschnittlich 82 Storchenpaare mit rund 150 Jungtieren (siehe Diagramm 1). 2024 waren es 85 Brutpaare mit insgesamt 160 flüggen Jungstörchen, wie die Naturwacht ermittelte. Obwohl die Anzahl der Brutpaare relativ konstant ist, schwankt der Bruterfolg gemessen an der Anzahl der überlebenden Jungen. In Spitzenjahren verlassen im Spreewald um die 200 Jungstörche das Nest Richtung Süden. In mageren Jahren sind es nur um die Einhundert Tiere.

»Gerade in der sensiblen Zeit Anfang Juni hat das Wetter dieses Jahr einigen Brutpaaren einen Strich durch die Rechnung gemacht und einige Jungstörche sind im kalten Dauerregen unterkühlt«, erklärt Rangerin Leonie Huber von der Naturwacht im Biosphärenreservat Spreewald. Ein weiterer Einflussfaktor auf die Anzahl der Jungstörche ist die Nahrungsverfügbarkeit. Die Großvögel nutzen ein breites Nahrungsspektrum. Dazu zählen Mäuse, größere Insekten, Regenwürmer und Amphibien.

An Nistmöglichkeiten mangelt es im Spreewald nicht. »Potenziell stehen 260 Neststandorte im Biosphärenreservat zur Verfügung. Aktuell nutzen die Weißstörche davon weniger als die Hälfte«, erklärt Leonie Huber. Bei den Vögeln besonders beliebte Horste werden zudem von den unteren Naturschutzbehörden, dem Biosphärenreservat Spreewald und der Naturwacht regelmäßig in Stand gesetzt. Dies ist auch für die kommenden Wintermonate geplant.

Hintergrund Naturwacht Brandenburg

Die Rangerinnen und Ranger der Naturwacht Brandenburg arbeiten seit 1991 in den 15 Nationalen Naturlandschaften (Großschutzgebieten) des Landes und füllen das Motto »Mittler zwischen Mensch und Natur« mit Leben. Auf rund 9.000 Quadratkilometern - einem Drittel der Landesfläche - sind sie unterwegs und erfassen Daten zu Tier- und Pflanzenbeständen, Grundwasserspiegeln sowie zur Qualität von Gewässern. Sie setzen im Nationalpark, den drei Biosphärenreservaten und den elf Naturparken zahlreiche Natur- und Artenschutzmaßnahmen um und kontrollieren deren Erfolg.

Gleichzeitig sind die 90 Rangerinnen und Ranger ansprechbar für alle, die in den Nationalen Naturlandschaften leben, arbeiten oder zu Gast sind. Sie begleiten jährlich rund 10.000 Interessierte auf mehr als 500 geführten Touren, teilen ihr Wissen und sensibilisieren für richtiges Verhalten in den Schutzgebieten. Damit stärken sie auch den Naturtourismus in der Region. Ein weiteres Arbeitsfeld ist die Bildung für nachthaltige Entwicklung, BNE: In ihrer Arbeit mit Junior-Ranger-Gruppen oder in Schul-AGs wecken die Ranger Interesse an Natur- und Umweltschutz.

Mehr als 330 Freiwillige unterstützen die Naturwacht Brandenburg bei diesen vielfältigen Aufgaben. Seit 1997 arbeitet die Naturwacht unter dem Dach der Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg.

• Mehr Informationen unter: www.naturwacht.de


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