

Gegenseitige Besuche geplant
Karola Susat freut sich auf das Projekt mit der Kita. Starten sollte es bereits 2020. Das habe jedoch die Corona-Pandemie verhindert. »Unsere Senioren haben leider wenig Kontakt zu Kindern. Ihre eigenen sind bereits über 60 Jahre alt und Enkel sowie Urenkel kommen sie nur selten besuchen. Mit unserem Projekt wollen wir wieder Begegnungen zwischen Jung und Alt ermöglichen«, erzählt sie den Ansatz ihrer gemeinsamen Idee. Wie sie sagt, sollen die gegenseitigen Besuche in beiden Häusern erfolgen. »Ich kann mir vorstellen, dass sich Kinder an unserem Sportfest beteiligen oder uns besuchen, wenn wir backen oder singen«, blickt Karola Susat voraus. Ein Protokoll mit festen Terminen und Besuchszeiten gebe es nicht: »Wir wollen uns ein Jahr austesten und schauen, was sich realisieren lässt.«
Karola Susat sieht in dem Projektansatz für beide Seiten Vorteile: »Ich erhoffe mir, dass die Begegnungen mit Kindern die Mobilität bei unseren Bewohnern weiter anregt. Auf der anderen Seite können die Kinder von den Erfahrungen älterer Menschen lernen.«
Kita-Leiterin Ramona Kolb ergänzt, dass die Kinder besonders mit Blick auf Empathie viel mitnehmen können. »Die Begegnungen mit den Senioren und das Teilen der Erinnerungen werden für sie sehr bereichernd sein«, sagt sie und fügt an, dass die gegenseitigen Treffen auf freiwilliger Basis erfolgen sollen.
Neue Perspektiven entdecken
Zudem sei es geplant, eine Kita-Kollegin als Koordinatorin des Projektes einzusetzen. Eine feste Gruppengröße für die Besuche in der Seniorenresidenz soll es nicht geben. »Das wird immer von der jeweiligen Veranstaltung abhängen.« Laut Ramona Kolb sollen Kita-Kinder ab drei Jahren sowie Hortkinder das Projekt mit Leben erfüllen.
Christian Konzack, Amtsdirektor des Kita-Trägers Amt Ruhland, ist, wie er sagt, vom Projekt begeistert: »Beide Seiten können davon profitieren. Menschen unterschiedlicher Generationen zusammenzuführen bringt oft eine neue Sicht auf den eigenen Alltag.«
Erster Schritt für eine neue Zukunft
Thomas Höntsch, Bürgermeister der Stadt Ruhland, freut sich über diese generationsübergreifende Kooperation. »Meines Wissens sind wir mit so einer Verbindung bisher die einzige Kita im Amt«, hebt er das Alleinstellungsmerkmal der Kita »Spurensucher« hervor. Mit Blick auf einer angedachten Ansiedlung eines Ärztehauses mit Apotheke und eines Schulgebäudes in der Nähe der Kita sowie einer perspektivischen Multifunktionshalle nahe Sportplatz passe diese Kooperation zwischen Jung und Alt an der Stelle sehr gut. »Der Bereich hier wird sich in Zukunft zu einem soziokulturellen Zentrum entwickeln. Das Projekt ›Generationenbrücke‹ ist dafür ein guter Anfang«, unterstreicht Thomas Höntsch.