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»Wie weiter nach dem Borkenkäfer«

Landkreis Meißen. Gemeinsam mit dem Staatsbetrieb Sachsenforst, Forstbezirk Dresden hat die Forstbehörde des Landkreises Meißen eine Informationsveranstaltung zum Thema »Wie weiter nach dem Borkenkäfer?« durchgeführt.
Waldbesitzerschulung zur Borkenkäferthematik als Waldspaziergang.
Foto: Landratsamt Meißen

Waldbesitzerschulung zur Borkenkäferthematik als Waldspaziergang. Foto: Landratsamt Meißen

Bild: Landratsamt Meißen

Das Treffen fand in Form eines Waldspazierganges statt. Zunächst wurde den Waldbesitzenden dabei die Biologie des »Borkenkäfers« vorgestellt: Dabei handelt es sich nicht um einen Borkenkäfer, sondern um verschiedene Kieferschadinsekten, wie Großer Waldgärtner, Blauer Kiefernprachtkäfer oder Zwölfzähniger Kiefernborkenkäfer.

Zeitnahes Handeln erforderlich

An der ersten Station wurden die Merkmale von befallenen Kiefern aufgezeigt: eine Verfärbung in der Krone, Spechteinhiebe, kleine Bohrlöcher am Stamm ggf. mit Harzlachten sowie braunes Bohrmehl um die Löcher und am Fuße des Stammes. Wurde ein Befall festgestellt, muss der Waldbesitzende zeitnah handeln, indem die befallenen Bäume entnommen (Sanitärhieb) und aus dem Wald entfernt werden. Je nach Intensität des Befalles kann die Entnahme auch zu einem Kahlschlag des Waldes führen. Der Borkenkäfer ist bekämpft und der Wald kann aufatmen: Was der Waldbesitzende nun für den Wald tun kann und muss, wurde an den folgenden Stationen vorgestellt.

Der Freistaat Sachsen hat das Ziel, naturnahe Wälder zu schaffen, und sich dazu einer nachhaltigen und naturnahen Forstwirtschaft verpflichtet. Das heißt für die Waldbesitzerinnen und -besitzer, dass bei der Verjüngung des Waldes gleichzeitig ein Umbau von einem Rein- zu einem Mischbestand mit standortgerechten Baumarten durchgeführt werden soll. Dies kann durch Naturverjüngung oder eine Pflanzung erfolgen. Dazu muss zuerst der Wald betrachtet werden. Ist bereits Naturverjüngung vorhanden? Gibt es gesunde Bäume im Oberstand, die Samen für die Naturverjüngung spenden können? Ist das der Fall, kann der Waldbesitzende die Naturverjüngung nutzen. Damit dies funktioniert können Bodenvorarbeiten mittels eines Waldmeisterpfluges oder einer Wiedehopfhaue das Aufkommen einer Naturverjüngung fördern. Vor Ort konnten sich die Teilnehmenden von deren Arbeitsweise selbst überzeugen beziehungsweise über die bereits gemachten Erfahrungen austauschen.

Ziel ist ein gesunder, vielfältiger Altbestand

Der Waldumbau erfolgt aber nicht allein durch die Naturverjüngung, sondern vor allem durch die Pflanzung geeigneter Waldbaumarten. Anhand einer Pflanzung vor Ort wurden den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Kostenumfang und die finanzielle Förderung durch den Freistaat Sachsen beispielhaft vorgestellt. Mit der Pflanzung sind die Verjüngung und der Umbau des Waldes nicht abgeschlossen. Wie wichtig die Pflege eines jungen Bestandes ist, wurde den Waldbesitzenden anhand einer Gegenüberstellung zweier Bestände aufgezeigt. Ziel der Bestandspflege ist ein gesunder, vielfältiger Altbestand, der den Stürmen, Dürren und dem Käferbefall trotzt.

Nach dem informations- und diskussionsreichen Spaziergang rund um die alte Straucher Kiesgrube hatten sich bei den Teilnehmenden Hunger und Durst bemerkbar gemacht. Freundlicherweise unterstützten die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Strauch mit Bratwurst und Getränken.

Unabhängig von der Schulung bleibt das Thema »Borkenkäferbefall« weiterhin aktuell. Es ist daher wichtig, dass die Waldbesitzerin oder der Waldbesitzer den Wald regelmäßig auf die genannten Merkmale kontrolliert. Wer dazu Hilfe benötigt, kann sich an den Staatsbetrieb Sachsenforst, Forstbezirk Dresden oder die untere Forstbehörde des Landkreises Meißen wenden.


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