Müller/ Farrar

Meilenstein zur Klimaneutralität

Gröditz. Das Schmiedewerk Gröditz nimmt einen hochmodernen Schmiedeofen in Betrieb und setzt damit Zeichen.

Die symbolische Inbetriebnahme vor dem neuen Schmiedeofen in der Großschmiede der Schmiedewerke Gröditz (v.l.): Stefan Zickuhr, Geschäftsführer der SWG, Ministerpräsident Michael Kretschmer, Hanka Snatkin, Plant Director der Schmiedewerke Gröditz GmbH, Dr. Anne-Marie Großmann,  Dr. Alexander Becker, und Dr. Jens Overrath,  von der GMH Gruppe.

Die symbolische Inbetriebnahme vor dem neuen Schmiedeofen in der Großschmiede der Schmiedewerke Gröditz (v.l.): Stefan Zickuhr, Geschäftsführer der SWG, Ministerpräsident Michael Kretschmer, Hanka Snatkin, Plant Director der Schmiedewerke Gröditz GmbH, Dr. Anne-Marie Großmann, Dr. Alexander Becker, und Dr. Jens Overrath, von der GMH Gruppe.

Bild: Müller

Gröditz. Das Schmiedewerk Gröditz GmbH hat Ende August offiziell einen neuen, hochmodernen Schmiedeofen in Betrieb genommen. Damit wurde ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur klimaneutralen Stahlproduktion getan, denn der Ofen ist für den künftigen Betrieb mit grünem Wasserstoff geeignet.

 

Zur Einweihung drückte der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer gemeinsam mit Dr. Alexander Becker, CEO der GMH Gruppe, Dr. Anne-Marie Großmann, CDO und Gesellschafterin der GMH Gruppe, Dr. Jens Overrath, COO der GMH Gruppe, und Hanka Snatkin, Plant Director der Schmiedewerke Gröditz GmbH, symbolisch auf den »grünen Knopf«.

 

Die 3,95 Millionen Euro teure Investition für den neuen Ofen steht nicht nur für einen effizienteren Betrieb, sondern macht den Ofen in Gröditz auch fit für die bevorstehende Umstellung von Erdgas auf grünen Wasserstoff und unterstreicht damit den proaktiven Ansatz des Unternehmens für nachhaltige Innovationen.

 

Sachsen ist Stahlland

 

»Wir haben einen klaren Fahrplan zur Klimaneutralität«, betonte Dr. Jens Overrath von der GMH Gruppe und erklärt weiter: »Derzeit emittieren die Schmiedewerke Gröditz jährlich rund 132.000 Tonnen Kohlendioxid. Dies wollen wir bis 2039 durch die Substitution fossiler Brennstoffe durch Wasserstoff und die verstärkte Elektrifizierung unserer Prozesse auf Null reduzieren. In der Endphase dieser Umstellung werden jährlich 65.000 Tonnen Kohlendioxid eingespart, weitere 64.000 Tonnen durch den Einsatz von Ökostrom aus erneuerbaren Quellen.

 

Darüber hinaus werden Kohle und Koks durch biogene Kohle ersetzt und so weitere 3.000 Tonnen Kohlendioxid eingespart. Ministerpräsident Kretschmer hob die Bedeutung solcher Initiativen hervor: »Mit seinem neuen Wasserstoffofen beweisen die Schmiedewerke Gröditz eindrücklich, dass Innovationsgeist der Schlüssel für eine emissionsarme Stahlproduktion ist. Sachsen ist Stahlland und soll es auch künftig bleiben. Für eine klimafreundliche und zugleich international wettbewerbsfähige Industrie braucht es die richtigen Rahmenbedingungen. In einem energieintensiven Sektor wie der Stahlindustrie haben bezahlbare Strompreise absolute Priorität. Dies muss auch für die Stahlherstellung mit Wasserstoff gelten. Der Freistaat setzt sich dafür ein, dass auch mittelständische Unternehmen aus Sachsen von dem Ausbau des Wasserstoff-Kernnetzes profitieren.«

 

Unterstützung der grünen Wasserstoff-Infrastruktur

 

Dr. Overrath unterstrich die Notwendigkeit der politischen Unterstützung für den Aufbau der notwendigen Infrastruktur für grünen Wasserstoff. »Die Verfügbarkeit von grünem Strom und Wasserstoff zu wettbewerbsfähigen Preisen ist entscheidend für unsere Transformation. Wir investieren in unsere eigene Stromerzeugung, einschließlich einer Photovoltaikanlage, und planen, uns bis Ende 2027 an das Wasserstoff-Netz anzuschließen - sofern die politischen Rahmenbedingungen geschaffen werden.« Dr. Alexander Becker, CEO der GMH Gruppe, hob zudem die Notwendigkeit staatlicher Maßnahmen zur Energiepreisgestaltung hervor: »Wir investieren am Standort Gröditz rund 45 Millionen Euro.

 

Mit diesen Investitionen sind die Schmiedewerke Gröditz technisch gut für den internationalen Wettbewerb aufgestellt und legen den Grundstein für weitere Kohlendioxid-Reduzierungen. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen die Energiekosten jedoch an das europäische Niveau angeglichen werden. Das ist derzeit nicht der Fall, ein Brückenstrompreis ist unabdingbar.«

www.gmh-gruppe.de


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