Kinder im Mittelpunkt: 20 Jahre Villa auf dem Kirschberg e.V.
Die sieben Damen nennen sich inzwischen selbst die »reifen Kirschen«. Vor zwanzig Jahren waren sie hochmotivierte Kindergärtnerinnen, die eine gewaltige Portion Mut entwickelten. Aus der sicheren Anstellung heraus gründeten sie einen Verein, der eine Kindertagesstätte in Riesa auf eigenes Risiko übernahm.
Heute schauen die „reifen Kirschen« mit ihren Nachfolgerinnen auf eine spannende, erfüllende Zeit zurück. Der »Villa auf dem Kirschberg« e.V. konnte am heutigen Montag den 20. Geburtstag seines Bestehens feiern. Dazu gab es natürlich Geschenke: Kuchen von den Kindern für die Erzieherinnen, einen Kirschbaum von der Elternvertretung und von der Stadt einen Scheck für neue Sitzmöbel für die Eltern, damit sie auch miteinander schwatzen können. Ein Wipptier soll ebenfalls angeschafft werden. „Das ist auch ein Dankeschön dafür, dass die Kirschbergkinder immer da sind, wenn in der Stadt was passiert, wie kürzlich bei der Klosterweihnacht“, so Oberbürgermeister Marco Müller in seinen kurzen Dankesworten. Zahlreiche Partner und Sponsoren des Vereins hatten ebenfalls Präsente dabei.
Gabriela Mentzer, Kita-Leiterin seit der ersten Stunde, verwies voller Stolz auf die Einigkeit zwischen Erziehern, Mitarbeitern und Eltern: »Für alle stehen unsere Kinder im Mittelpunkt, denen wir hier tolle Bedingungen bieten können.« Die Stadt habe dem Verein damals das Vertrauen gegeben, es einfach auszuprobieren. Mit Erfolg: Derzeit können 143 Kinder in der einstigen Fabrikantenvilla spielen, basteln, turnen, die Welt erobern – und singen. Das musikalische Profil prägt das Haus seit eh und je, was bei der Feierstunde mit vielen fröhlichen Liedern unüberhörbar war.
Ein Zeichen der Anerkennung war die erneute Verleihung des »Caruso« durch den Deutschen Chorverband. Alle drei Jahre wird mit dieser Qualitätsmarke die Hinwendung der Kita zum Singen, Tanzen und Musizieren gewürdigt, mittlerweile zum 7. Mal. Auch das Zertifikat der Stiftung »Kinder forschen« hat die Einrichtung bereits mehrfach erhalten. Zur Vereinsarbeit gehört auch die Betreibung des Hortes an der Grundschule Alleestraße. »Insgesamt sind wir derzeit für 312 Kinder verantwortlich«, so Gabriela Mentzer.
Gast der Feier war auch der neue Kultusminister Conrad Clemens, der sich auf seiner sachsenweiten Informationstour von den sehr guten Bedingungen in der Kirschberg-Villa überzeugte. »Wir wollen im Freistaat in die frühkindliche Bildung investieren und auch den Erzieherschlüssel verbessern«, betonte er. Eine Pädagogin soll künftig für weniger Kinder verantwortlich sein, Gruppengrößen verringert werden, um sich zu jedem Kind besser zuwenden zu können.