Ist Gröba jetzt sicher vor Hochwasser?
Der Hochwasserschutzbau in Gröba ist abgeschlossen. Nach den Jahrhundert-Fluten 2002 und 2013 und Hochwasserereignissen 2006 und 2010 wurde der Schutz der Bürger und der kulturellen Einrichtungen vor Ort erfolgreich erweitert. Die Feuerwehr in Gröba hütet ab sofort einen wertvollen Schatz. In zwei Containern werden die mobilen Aluminium-Bohlen gelagert, die bei einem Hochwasserereignis schnell in die neuen Deichscharten eingebaut werden können. Zwei dieser Deichscharten – Flurenstraße und Kirchstraße – ergänzen jetzt die neue Hochwasserschutzlinie Gröba und können bei Bedarf geschlossen werden. Ebenfalls mobil ist die 50 Meter lange Schutzwand an der Einfahrt zum Containerhafen. „Die Bilder des schrecklichen Hochwassers in der Region dürfen in unserer Erinnerung nicht verblassen“, mahnte Umweltminister Thomas Schmidt. Auch in vermeintlich sicheren Zeiten müsse der Hochwasserschutz im sächsischen Haushalt stets eingeplant bleiben, weil der Schutz der Bürger und deren Güter oberstes Ziel sei. Er freute sich über die schnelle Planungs- und Bauzeit in Riesa. Denn knapp drei Jahre nach Baubeginn ist der Hochwasserschutz für den Ortsteil Gröba fertiggestellt. Auf mehr als zwei Kilometern Länge sind Deiche und Spundwände errichtet bzw. erneuert worden. Sie schützen die Wohngebiete, Unternehmen, die Kirche, das Schloss Gröba, die Elbland Philharmonie Sachsen und die Kläranlage Riesa künftig vor Hochwasser der Elbe, wie es statistisch einmal in einhundert Jahren (HQ100) eintritt. Bisher gab es nur einen Schutz, der für HQ50 ausgelegt war. Für die mehr als zwei Kilometer lange Schutzlinie wurden 16 Millionen Euro investiert. Dennoch erinnert Eckehard Bielitz, LTV-Betriebsleiter Oberes Elbtal, dass es nie einen absolut sicheren Hochwasserschutz geben kann. „Hier ist auch immer die Eigenvorsorge und Verantwortung jedes Bürgers gefragt“, fügt er an. Obwohl Planung und Bauablauf ziemlich reibungslos klappten, so machten den Arbeitern die örtlichen Gegebenheiten den einen oder anderen Strich durch die Rechnung. Zum einen forderte ein hochstehender Fels den Sachverstand der Baufirma eine andere Lösung für die Schutzwand zu finden, als im Plan ursprünglich festgelegt. Aber auch die unklare Lage eines Abwasserdükers, der gequert werden musste, verzögerte die Arbeiten nur kurz. Jetzt wird einmal im Jahr in einer großen Hochwasserschutzübung getestet, ob alle mobilen Anlagen einwandfrei funktionieren. Beim jährlichen Probelauf werden wieder alle Deichscharten mit den Alu-Bohlen verschlossen. Aber dann werden sicher nicht der Umweltminister, der Landtagsabgeordnete und Bürgermeister die Arbeit übernehmen, sondern die Kameraden der Wasserwehr.