gb/pm/asl

Ein TANZPAKT mit Meißen

Meißen. Das Tanzprojekt »Machbarschaften« verspricht neue Impulse für die Kulturszene der Porzellanstadt.

Besiegelten einen Tanzpakt für Meißen auf der Bühne: Grit Stephan vom Atelier Frauenvielfalt, Kulturreferentin Sara Engelmann, Sebastian Weber und Anja Hell, Leiterin der Meissen-Porzellanstiftung (v.l.).

Besiegelten einen Tanzpakt für Meißen auf der Bühne: Grit Stephan vom Atelier Frauenvielfalt, Kulturreferentin Sara Engelmann, Sebastian Weber und Anja Hell, Leiterin der Meissen-Porzellanstiftung (v.l.).

Bild: PM

Meißen ist in den kommenden drei Jahren Teil einer einzigartigen Tanzkooperation. In dem Gemeinschaftsprojekt »Machbarschaften« haben sich außerdem das Leipziger Stepptanz-Ensemble Sebastian Weber Dance Company (SWDC), die Theater Bernburg und Staßfurt (Sachsen-Anhalt) und die Stadt Leipzig zusammengeschlossen. Gefördert wird das Projekt im Rahmen des Programmes TANZPAKT Stadt-Land-Bund. Auf der Bugwelle dieser Exzellenzförderung kommen nun ganz im Sinne des Jahresthemas »Meißen bewegt« zupackender, zeitgenössischer und überraschender Stepptanz und neue Impulse in die Stadt.Das Projekt ermöglicht außergewöhnliche Gastspiele der Company an unterschiedliche Orte in Meißen zu bringen und lädt in Kooperationen mit städtischen Akteuren dazu ein, Tanz als Chance für Begegnung und Inspiration zu nutzen. Die Formate sind dabei so vielfältig wie die Möglichkeiten, die man gemeinsam ausloten will.

Kulturreferentin Sara Engelmann freut sich darüber sehr: »Es ist für uns ein spannender Prozess, in den wir da gestartet sind. Wir sind dabei, Komfortzonen zu verlassen, uns selbst in Bewegung zu setzen, neue Wege zu gehen und auch Orte jenseits der idyllischen Altstadt, künstlerisch und kulturell zu erobern. Wir wünschen uns, die Stadtgesellschaft anzustacheln, ihr Meißen und sich selbst neu kennenzulernen. Mal schauen, was »machbar« ist und wie sich das konkret gestalten kann.«

 

Arbeit mit geflüchteten Frauen

Erste Schritte geht die SWDC diesen Herbst mit einer tänzerischen Begegnung im Atelier Frauenvielfalt. Dort arbeiten Grit Stephan und Giulia Ferrari mit geflüchteten Frauen. Ende Oktober bekommen sie Besuch von zwei Tänzerinnen der Company. »Kommunikation findet bei uns viel über körperlichen Ausdruck und Bewegung statt. In der Zusammenarbeit sehen wir eine Chance, unseren Frauen Raum für Neues zu bieten, sie zu ermutigen, ihre eigene Exzellenz tänzerisch zu erkunden und hierbei besondere AHA-Effekte zu erleben. Nicht auf der Bühne, sondern auf Augenhöhe und im Austausch miteinander und den Tänzerinnen.« Am 4. November gastiert die Sebastian Weber Dance Company im Museum der Meissen Porzellan-Stiftung mit dem auf Meißen zugeschnittenen Stück »TOUCH«.

Anja Hell, Geschäftsführerin der Porzellanstiftung freut sich schon jetzt auf das Gastspiel: »Unser Haus verbinden viele mit einer gewissen Ehrfurcht. Mit den »Machbarschaften« wollen wir einen Anstoß geben, diese Hemmschwelle zu überbrücken und zeigen, was hier alles möglich ist. Wir würden uns freuen, so auch gezielt ein jüngeres Publikum anzusprechen.«

Ein Workshop thematisiert inmitten der Meißener Kunstschätze aus über drei Jahrhunderten die Verbindung von Tanz und Porzellan und überrascht im Anschluss mit einer einzigartigen Performance. Daran knüpft sich das Gastspiel »TOUCH« - ein inniges, neugieriges, sensibles Duo-Stück über die Kraft der Berührung.

Beglückend und beflügelnd, so wünschen sich die Partner auch die gemeinsamen nächsten Schritte. So sind unter anderem gemeinsame Projekte mit der Tanzschule TanzAntracktion oder ein Tanztasting auf der Albrechtsburg im Gespräch.»Die längere Förderperiode gibt uns die Zeit und Offenheit für Prozesse und für das Ausloten von Möglichkeiten«, so Sara Engelmann.


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