

Der alte »Wellblechdom« der Gewichtheber wäre für uns ein echter Segen«, erklärt der Kreisgeschäftsführer des DRK Kreisverbandes e.V., Christoph Ruppert. Er steht in seinem Vereinsdomizil – einer wenig einladenden Fahrzeughalle auf dem Gelände des Keramik-Zentrallagers. In der riesigen, grauen Industriehalle stehen 13 Rettungswagen und Katastrophenschutzfahrzeuge sowie allerlei technische Ausstattung neben Sachen des persönlichen Bedarfs. Der DRK Kreisverband e.V. hat seit kurzem wieder die Absicherung des Katastrophenschutzes im Landkreis für die Region Meißen übernommen. »Bereits ab fünf verletzten Personen kommen wir zum Einsatz, die Alarmierungsschwelle ist damit sehr gering. Außer bei Unfällen sind wir auch bei Sturm-, Brand- oder Hochwasserevakuierungen vor Ort oder wenn Gefahrenstoffe austreten. Wir sind quasi die Feuerwehr in weiß«, fügt er an. In einer dunklen Ecke der Halle, nahe des Eingangs, steht eine Tafel mit bunten Stiften für kurze Schulungen. Gegenüber hat ein weißer Gartenpavillion seinen Platz bekommen. Unter ihm stehen Tische, Spinde und Bänke. »Das ist unser Umkleideraum, Sozialtrakt und naja – sowas wie eine Verpflegungsstelle«, fügt er mit etwas Galgenhumor an. Zum Lachen ist ihm und den fast 200 Ehrenamtlichen Helfern schon lange nicht mehr. Es gibt Strom, aber kein fließendes Wasser. Immerhin habe man seit kurzem eine Dixi-Toilette! Die Aktiven leben für ihr Ehrenamt und mussten sich über die Zeit mit den unwirtlichen Zuständen arrangieren, aber an Nachwuchswerbung und eine positive Außenwirkung sei da kaum zu denken, fügt Ruppert an. »Das Einzige, was wir hier genügend haben, ist Platz, aber leider ist das auch nicht immer alles«, so der Geschäftsführer. Besonders ernüchternd seien die Zustände, wenn die Besatzungen der Rettungswagen die unschönen Hinterlassenschaften mancher Patienten an der öffentlichen Waschanlage aus dem Inneren des Fahrzeugs waschen müssen. Aber eine andere Möglichkeit haben sie nicht, ohne Wasser am eigenen Stützpunkt... Am anderen Ende der Stadt – im Triebischtal – nutzen die Sanitäter einen Schulungsraum. Mit der Nachnutzung der alten Gewichtheberhalle wäre der Verein einen Großteil seiner Probleme los und könnte die Sicherheit der Meißner viel besser gewährleisten. Allerdings müsste die Halle an der Giebelseite einen Unterstand für die Fahrzeuge erhalten. Auch Christoph Ruppert weiß um die Einschränkung, dass am Heiligen Grund nur Sportvereine angesiedelt werden sollen und auch dass die Stadt möglichst wenig in die alte Halle investieren will, dennoch hofft er auf eine gute Entscheidung der Stadträte, die bereits in den nächsten Wochen fallen soll. Außer dem DRK Kreisverband e.V. haben sich auch der JuClu16 e.V. und der MSV 08 um eine Nachnutzung beworben. Info und Kontakt: https://www.drk-meissen.de/leichte-sprache/das-drk/wer-wir-sind/ansprechpartner.html