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Die Feuerwehr wächst zusammen

»Der letzte Nagel hält das Haus zusammen« heißt es im Richtspruch. Diesen letzten Nagel haben am neuen Feuerwehrhaus in Mehltheuer gleich zwei Bürgermeister eingeschlagen.
Der Hirschsteiner Bürgermeister Conrad Seifert versenkt den letzten symbolischen Nagel des Dachstuhls des Interkommunalen Feuerwehrhauses bis zur Hälfte, dann vollendet der Stauchitzer Bürgermeister Frank Seifert (r.) die Arbeit. Das ist eine seiner letzten Amtshandlungen, bevor er in wenigen Tagen das Zepter an den neu gewählten Bürgermeister der Gemeinde, Dirk Zschoke, übergibt. Foto: Farrar

Der Hirschsteiner Bürgermeister Conrad Seifert versenkt den letzten symbolischen Nagel des Dachstuhls des Interkommunalen Feuerwehrhauses bis zur Hälfte, dann vollendet der Stauchitzer Bürgermeister Frank Seifert (r.) die Arbeit. Das ist eine seiner letzten Amtshandlungen, bevor er in wenigen Tagen das Zepter an den neu gewählten Bürgermeister der Gemeinde, Dirk Zschoke, übergibt. Foto: Farrar

Zwei Gemeinden bauen gemeinsam ein neues Feuerwehrhaus und nutzen es mit ihren beiden Wehren gemeinsam. Diese interkommunale Idee ist nicht ganz neu, aber bisher einmalig in Sachsen. »Not macht erfinderisch und offen für unkonventionelle Ideen«, versichert Bürgermeister Conrad Seifert aus Hirschstein. Für ihn und seinen Amtskollegen aus Stauchitz war die Kooperation bei den Feuerwehren eine wirksame Lösung gegen klamme Kassen der Kommunen und für eine effektive Arbeit der Kameraden. Beide Gemeinden haben sich nach langen Beratungen - Start war 2017 - entschlossen, in der Umsetzung der aktuellen Brandschutzbedarfsplanung ein interkommunales Feuerwehrgerätehaus für die Ortsfeuerwehren Mehlteuer (Hirschstein) und Seerhausen (Stauchitz) an einem gemeinsamen Standort zu errichten und zusammen zu betreiben. Nach Fertigstellung des Feuerwehrhauses sollen die beiden Ortsfeuerwehren zusammengelegt werden und als Ortsfeuerwehr beider Kommunen fungieren. Die Standortsuche war schnell erledigt. Das Areal der ehemaligen Schänke in Mehltheuer, direkt an der B6, war ideal für das Vorhaben geeignet. Mehr als positiv empfanden alle Beteiligten die schnelle Bearbeitung beim Sächsischen Ministerium. Innerhalb von wenigen Monaten vom Antrag bis zur Genehmigung konnten sich die Gemeinden über die Höchstförderung von 90 Prozent freuen und im April mit dem Bau beginnen. Damit werden von den 2,89 Millionen Euro Baukosten ganze 2,5 Millionen Euro übernommen. Für die Bauherren vor Ort bleiben jeweils nur knapp mehr als 200.000 Euro zu zahlen. »Interkommunale Ortsfeuerwehr stärkt ländlichen Raum«, erklärt dazu Amtschef Thomas Rechentin. »Mit Abschluss wird erstmalig im Freistaat die gemeindeübergreifende Zusammenarbeit in Form einer gemeinsamen Ortsfeuerwehr, welche Bestandteil beider Gemeinden ist, gestaltet. Ich freue mich darüber, weil diese neue Form der interkommunalen Zusammenarbeit beiträgt, den ländlichen Raum zu erhalten bzw. zu stärken.« Durch den neuen Standort wird die gleiche Qualität der Gebietsabdeckung beibehalten, eine bessere Tageseinsatzbereitschaft erreicht und Einsparpotential bei den Kosten sowie der damit verbundenen Mehrausstattung an Technik und Fahrzeugen erzielt. Für weitere »Wünsche« werde man gern in Kontakt bleiben.


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