

Nach zwei Jahren Zwangspause lud Oberbürgermeister Dr. Sven Mißbach zur traditionellen Festveranstaltung anlässlich des »Tages des Ehrenamtes«. Im Kulturschloss Großenhain fanden sich daraufhin rund 200 Frauen und Männer ein, die sich ehrenamtlich als Stadt- oder Ortschaftsräte, in der Freiwilligen Feuerwehr oder in einem Sportverein engagieren. Weiterhin waren auch Menschen mit dabei, die als stille Helfer in der Kirchgemeinde, in der Nachbarschaftshilfe oder dem Umweltschutz tätig sind. In seiner Festrede dankte Oberbürgermeister Mißbach allen, die sich für ihre Mitmenschen und das Gemeinwohl einsetzen, ohne dafür Lob und Anerkennung zu erwarten, sie tun dies aus Überzeugung und Verbundenheit mit den Großenhainern und der Kommune. Das Stadtoberhaupt erklärte: »Dieses Engagement ist in einer Zeit, in der das Ich immer mehr zu zählen scheint als das Wir, sehr wichtig.«.
Vor allem während der Pandemieeinschränkungen hat sich gezeigt, wer nicht nur in guten Zeiten ein interessantes Hobby ausüben will, sondern als überzeugter Ehrenamtlicher auch in schwierigen Situationen seinem Verein und dem Ehrenamt die Treue hält. »Ehre und Amt gehören eben zusammen«, stellte der Oberbürgermeister in seiner Ansprache ebenfalls fest und versprach, dass Stadtrat und Stadtverwaltung das Ehrenamt auch weiterhin nach besten Kräften unterstützen werden. Beispielhaft führte er dabei die Förderung der Feuerwehren an. »Die Kameraden haben im vergangenen Jahr 269 Einsätze geleistet, 97 mehr als 2021«, zitierte Mißbach aus der Statistik und geht ins Detail: »Neben dem täglichen, nicht immer einfachen Dienst müssten sie zunehmend auch neue Herausforderungen meistern, die etwa durch Klimaveränderungen entstehen. Investitionen in den Brand- und Katastrophenschutz stünden deshalb ganz oben auf der städtischen »To-Do-Liste«, betonte er. Mißbach blickte stellvertretend für alle Großenhainer Sportvereine in der Geschichte zurück. So wurde 1897 der erste Vereinsfußball gespielt, die Handballer begannen 1929 in Naundorf. Dort starteten auch die Rollsportler. Die Schützen wurden bereits im 14. Jahrhundert erwähnt, damals sicher nicht als Sportverein. Bei den Angelfreunden sind heute 408 Mitglieder in drei Vereinen organisiert.
Im Anschluss an die Festrede folgte der besondere Höhepunkt des Abends: Die Verleihung der Kleinen Preuskermedaille der Stadt Großenhain. Vorgeschlagen von seinem Freund Uwe Hanneck und vom Stadtrat bestätigt, erhielt in diesem Jahr der Druckereibesitzer Heinz-Peter Weigel die Auszeichnung. Bernd Thronicke, der ehemalige Wirtschaftsförderer der Stadt, begründete anschaulich und humorvoll die Auswahl Weigels. Thronicke führte unter anderem aus, dass der heute 68-Jährige seit Gründung der Fördergemeinschaft »Großenhain aktiv« 1995 Vorstandsmitglied und damit mittlerweile das dienstälteste Mitglied des Vereins ist. »Heinz-Peter Weigel ist ein zuverlässiger und stets engagierter Unterstützer der Projekte und Anliegen der Fördergemeinschaft. Ihn drängt es nicht ins Rampenlicht«, begründete der Laudator die Auszeichnung.
Heinz-Peter Weigel ist der 62. Träger der Kleinen Preuskermedaille, die erstmals im Jahr 2000 verliehen wurde. Begleitet vom Posaunenchor der Marienkirche und vom Artistik- und Gesangsduo Carmen und Claudia, wechselten die Gäste später vom offiziellen in den geselligen Teil des Abends.