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Görlitzer Chefarzt in Sächsische Impfkommission berufen

Dr. Hans-Christian Gottschalk, Chefarzt der Kinderklinik am Städtischen Klinikum Görlitz, ist erneut als Mitglied in die Sächsische Impfkommission berufen worden. Gemeinsam mit zwölf weiteren Medizinern aus ganz Sachsen wird es seine Aufgabe sein, fortlaufend die Entwicklungen im Impfschutz und bei Impfstoffen zu beobachten und zu diskutieren.
Dr. Hans-Christian Gottschalk setzt sich seit Jahren für die Aufklärung rund um das Thema Impfen ein. Foto: Klinikum

Dr. Hans-Christian Gottschalk setzt sich seit Jahren für die Aufklärung rund um das Thema Impfen ein. Foto: Klinikum

„Da in Deutschland keine Impflicht besteht, müssen wir darüber aufklären, wie lebenswichtig Impfungen sein können“, sagt Dr. Gottschalk, der sich bereits seit mehr als 13 Jahren für den Impfschutz in Sachsen engagiert. Impfungen sollen vor Infektionskrankheiten schützen, bei denen schwere Komplikationen auftreten können. Hirnhautentzündung, Lähmungen oder Unfruchtbarkeit können Folgen von Infektionskrankheiten sein. Er weiß, dass es viele Impfgegner gibt. Dabei kann z.B. eine Masernerkrankung bis zum Tode führen. Die Ursache für die Skepsis liegt bei vielen Eltern in der falschen Annahme, dass Masern eine harmlose Krankheit ist, die ein Kind einfach „durchmachen“ muss. „Der Nutzen einer Impfung ist aber weitaus größer als das Risiko unerwünschter Impfnebenwirkungen“, sagt Dr. Gottschalk. Deshalb appelliert er auch bei seiner Arbeit als Kinderarzt im Klinikum an einen ausreichenden Impfschutz für Eltern und Kinder. Wie wichtig die Arbeit von Impfkommissionen ist, zeigen aktuelle Zahlen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte sich im Jahr 2010 vorgenommen, bis 2015 die Masern in Europa auszurotten. Doch das ist nicht gelungen. 2015 gab es deutschlandweit mit 2.456 Fällen fünf Mal so viele Fälle wie im Jahr 2014. (Die Hälfte der Fälle davon gab es in Berlin). Auch in Sachsen sind die Zahlen 2015 gegenüber dem Vorjahr um das fast fünffache angestiegen. Gerade zu Zeiten wachsender Impfskepsis ist die Aufklärungsarbeit wichtiger denn je, betont das Ministerium. Laut diesjähriger sächsischer Impfumfrage stehen ca. 15 Prozent der Befragten dem Impfen eher ablehnend gegenüber.

Hintergrund

Die Sächsische Impfkommission wurde erstmals 1991 als Beratergremium des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales und Verbraucherschutz berufen. Ihre Empfehlungen dienen der obersten Landesgesundheitsbehörde als Entscheidungsgrundlage für die öffentliche Empfehlung von Schutzimpfungen und anderen Maßnahmen der spezifischen Prophylaxe zum Schutze der Gesundheit. Mehr Informationen: www.slaek.de


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