Sein letzter Neujahrsempfang
Eigentlich hätte der Wahlbeamte noch ein paar Monate auf dem Dienstkalender, wird jetzt aber schon bis zum 31. Mai seinen Schreibtisch im Rathaus räumen. Dessen eigenem Antrag auf vorzeitige Entlassung hätten die Stadtverordneten kurz vor Weihnachten, am 18. Dezember, zugestimmt. Demnach werden die Doberlug-Kirchhainer am 27. April zu den Urnen gerufen, um ein neues Stadtoberhaupt zu wählen. Eine mögliche Stichwahl würde dann am 11. Mai stattfinden. Und so reiht sich die Kloster- und Gerberstadt unfreiwillig in den Reigen der Neuwahlen im Landkreis Elbe-Elster ein. Auch in Finsterwalde, Elsterwerda und Herzberg werden 2025 neue hauptamtliche Bürgermeister gesucht. Mit dem höchsten Kommunalbeamten der Doppelstadt an der Kleinen Elster geht auch sein Vize Fred Richter (62), war zu erfahren.
Wermutstropfen
Nicht verwunderlich, dass der Sekt beim diesjährigen Empfang städtischer Honoratioren, verdienter Bürger und Partner ein wenig nach Wermutstropfen schmeckte, besonders wohl der des Gastgebers selbst. »Diesmal fiel es mir nicht leicht, eine Neujahrsansprache locker und leicht zu verfassen, zumal es sich um die letzte handelt. Nach 23 Jahren endet demnächst meine Amtszeit und ich wünsche der Stadt, all ihren Bürgerinnen und Bürgern, Partnern und Freunden schon jetzt ein erfolgreiches neues Jahr und eine gute Zukunft«, so Broszinki am vergangenen Freitag im Refektorium von Schloss Doberlug. Sein allgemeines Fazit für das abgelaufene Jahr: Dank verschiedenster Fördertöpfe habe die Stadt in 2024 etliche Baumaßnahmen zum Abschluss bringen können, darunter »die erhebliche Aufwertung des Naherholungsgebietes Bad Erna«. Was aber auch unter dem Zepter eines potenziell neuen Stadtoberhauptes Tradition bleiben soll, ist die Ehrung besonders verdienter Bürgerinnen und Bürger zum Neujahrsempfang. Diesmal ging die Ehrenmedaille der Stadt an den Feuerwehrmann Lutz Grünberg für seine langjährige und ehrenamtliche Tätigkeit im Kampf gegen den »Lodrian«. Übrigens, im Jahr 2024 mussten er und seine Kameraden zu 82 Einsätzen ausrücken. »Sie reichten vom Löschen von Bränden, über technische und persönliche Hilfeleistungen bis zu einer spektakulären Sache - der Absicherung der Sprengung eines abgebrannten Windrades in Buchhain. Allen Wehren unserer Stadt meinen herzlichen Dank für die im ganzen Jahr abgesicherte Einsatzbereitschaft«, blickt Broszinski zurück.
Dreigestirn
Neujahrsempfänge der Doppelstadt werden schon seit einigen Jahren von einer Art »Dreigestirn« organisiert. Neben der Stadt selbst auch der regional größte Arbeitgeber - das Bundeswehrdienstleistungszentrum (BwDLZ) und die Heeresinstandsetzungslogistik GmbH (HIL), diesmal vertreten durch Kirstin Busch und Sascha Franz. Beide warben in ihren Grußbotschaften unter anderem auch um Fachkräfte und Nachwuchs für Jobs in »Blaumann« oder Uniform.