Matthias Stark

Frauenpower gewürdigt

Radeberg. Im Bibliotheksgarten des Rathauses von Radeberg wurde eine Gedenktafel zu Ehren von Agathe Zeis enthüllt.

Renate Schönfuß-Krause, die erste stellvertretende Oberbürgermeisterin Ingrid Petzold und die Vorsitzende des Landesfrauenrates Sachsen, Susanne Köhler, enthüllen die Gedenktafel für Agathe Zeis (v.l.n.r.).

Renate Schönfuß-Krause, die erste stellvertretende Oberbürgermeisterin Ingrid Petzold und die Vorsitzende des Landesfrauenrates Sachsen, Susanne Köhler, enthüllen die Gedenktafel für Agathe Zeis (v.l.n.r.).

Bild: Matthias Stark

Die Gedenktafel würdigt die herausragenden Verdienste der Radeberger Unternehmerin, Pädagogin und Pionierin der deutschen Camembert-Herstellung. Die Veranstaltung fand im Rahmen des Projekts »frauenorte sachsen« statt, das vom Landesfrauenrat Sachsen e.V. initiiert wurde, um bedeutende Frauenpersönlichkeiten in Sachsen und ihre außergewöhnlichen Leistungen ins öffentliche Bewusstsein zu rücken.

Im Mittelpunkt stand ein Vortrag der Radeberger Historikerin Renate Schönfuß-Krause, die das Leben und Werk von Agathe Zeis beleuchtete. Zeis, die 1840 geboren wurde und 1887 verstarb, hatte 1880 die Molkerei Heinrichsthal in Radeberg gegründet. Mit dieser »Muster- und Lehrmeierei« setzte sie nicht nur innovative Maßstäbe in der Käseproduktion, sondern ermöglichte es auch jungen Frauen, eine Ausbildung in der Molkereiwirtschaft zu erhalten. Damit trug sie maßgeblich dazu bei, die deutsche Camembert-Produktion voranzutreiben und Radeberg als führenden Standort der Käseherstellung zu etablieren. Für Renate Schönfuß-Krause ist Agathe Zeis ein Herzensprojekt, wie sie hervorhob.

 

Engagement von Frauen

 

Zu den Ehrengästen der Veranstaltung zählten Ingrid Petzold, die 1. stellvertretende Oberbürgermeisterin von Radeberg, und Susanne Köhler, die Vorsitzende des Landesfrauenrates, die beide ein Grußwort überbrachten. Sie betonten die Bedeutung von Agathe Zeis‘ Lebenswerk und unterstrichen die wichtige Rolle, die das »frauenorte sachsen«-Projekt dabei spielt, sächsische Frauengeschichte sichtbarer zu machen. Ingrid Petzold hob hervor, dass Agathe Zeis eine Tochter der Stadt Radeberg sei. Für Susanne Köhler und den Landesfrauenrat Sachsen ist es politischer Auftrag, das weibliche Engagement für die Gesellschaft zu würdigen. Ihr sei Agathe Zeis besonders ans Herz gewachsen, besonders, wenn sie an die Kombination von Rotwein und Camembert denke.

Mit dieser Gedenktafel reiht sich Radeberg in eine stetig wachsende Zahl sächsischer Orte ein, die bedeutende Frauenpersönlichkeiten und ihre Leistungen würdigen. Das »frauenorte sachsen«-Projekt wurde 2016 ins Leben gerufen und mittlerweile gibt es in ganz Sachsen Informationstafeln, die an die besonderen Errungenschaften und Beiträge dieser Frauen erinnern. Die Veranstaltung endete mit einem Sektempfang, bei dem die Anwesenden die Gelegenheit hatten, sich über das Erbe von Agathe Zeis und die Geschichte der Frauenförderung in Sachsen auszutauschen. Informationen zum Projekt gibt es unter www.frauenorte-sachsen.de.


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