Für die Heimat und die Menschen
"Wenn jemand nicht mehr weiß, wo er ist, oder in einen Felsspalt fällt, dann liegt das schlicht daran, dass viele Menschen die Sächsische Schweiz unterschätzen", sagte Landrat Michael Geisler bei der feierlichen Einweihung der sanierten Bergwachtstation. In solchen Situationen braucht es Menschen, die sofort und schnell helfen können. Mit dem DRK-Kreisverband Sächsische Schweiz und der Bergwacht habe man in der Region zwei Akteure, die solche Rettungseinsätze seit vielen Jahrzehnten verantwortungsvoll durchführen. Dabei gehören die genannten Szenarien noch zu den harmloseren Einsätzen.
Deutlich gestiegene Anzahl an Rettungseinsätzen
Rita Seidel vom DRK-Kreisverband teilte mit, dass die Zahl der Rettungseinsätze im Jahr 2023 auf 150 gestiegen ist. Sie sagt: "Wir verzeichnen einen steigenden Bedarf. Das macht deutlich, wie bedeutend die ehrenamtliche Arbeit der Bergretter ist. Dafür ist die sanierte Station immens wichtig."
In den letzten Monaten wurde mit Hochdruck an der Bergwachthütte gearbeitet. So gibt es nun einen gemütlichen Gemeinschaftsbereich mit einer modernen Küchenzeile. In einem separaten Raum ist die zeitgemäße Technik zum Alarm-Monitoring untergebracht. Außerdem gibt es eine gesonderte Garderobe für die Ausrüstung und einen zweiten Sanitärbereich. Im Dachgeschoss wurden zwei getrennte Schlafräume eingerichtet. Hier stehen insgesamt elf Schlafplätze zu Verfügung, zusätzlich gibt es noch Möglichkeiten für Schlaflager. Im Außenbereich wurde der Gebäudesockel abgedichtet und neu verputzt. Ein Solar-Luftkollektor sorgt dafür, dass die feuchte und stickige Luft aus dem Gebäude entfernt wird und so ein angenehmeres Raumklima entsteht, auch wenn gerade niemand vor Ort ist.
"Wir sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden und froh, dass ganz viele Ziele umgesetzt wurden. Das ist alles sehr wichtig für die Motivation unserer ehrenamtlichen Bergretter. Es freut uns, dass so viel passiert ist. Schade ist nur, dass der Landkreis letztlich kein Geld dazugegeben hat", sagt der Koordinator der Bergwacht Sächsische Schweiz, Christoph Weber. Die Bergretter selbst legten ebenfalls mit Hand an und unterstützten mit Eigenleistungen die Sanierung. Da wurden beispielsweise Raufasertapeten entfernt, Abbrucharbeiten und Rückbaumaßnahmen durchgeführt.
Zahlreiche Menschen "wanderten für die Heimat"
Finanziert wurde die Sanierung zum größten Teil durch eine Spende der Radeberger Exportbierbrauerei in Höhe von 111.000 Euro. Im Rahmen der Aktion "Wir wandern für unsere Heimat" unterstützten Wanderer, Spaziergänger, Kletterer und Radfahrer, indem sie mit der App Outdooractive ihre zurückgelegten Kilometer in bares Geld verwandelten. Denn für jeden erfassten Kilometer spendete die Radeberger Brauerei 50 Cent. So kamen insgesamt 70.000 Euro zusammen. Der Geschäftsführer der Exportbierbrauerei in Radeberg, Olaf Plaumann, freut sich: "Mit den 41.000 Euro aus dem Vorjahr konnten wir unseren Spendenbetrag auf 111.000 Euro aufstocken und damit die Sanierung zum Großteil finanzieren." Insgesamt wurden 121.000 Euro bei der Sanierung verbaut, wobei 10.000 Euro der Verein "Freunde des Nationalparks Sächsische Schweiz" beisteuerte.
Olaf Plaumann ergänzt: "Bereits seit über drei Jahren unterstützen wir die Region leidenschaftlich und aus vollem Herzen. Dabei haben wir bisher 422.000 Euro für 14 Infrastrukturprojekte bereitgestellt."
Infos dazu gibt es im Netz unter: www.radeberger.de/nachhaltigkeit/unsere-heimat