

Der ehemalige Architekt und seine Mitstreiter verfolgen die Idee eines Baulehrpfades schon seit Jahrzehnten, »weil Hoyerswerda Baugeschichte in 3D« widerspiegelt. Den ersten isometrischen Stadtplan mit wichtigen öffentlichen Gebäuden hat Biernath 1978 gezeichnet. Eine kleine Stadtchronik gab der Kulturbund 1987 heraus und 1989 waren diese Informationen zu einem Baulehrpfad zusammengeführt. Wegen der bevorstehenden Arbeiterfestspiele war Geld zur Aufstellung mehrerer Informationstafeln über die Stadtentwicklung bewilligt worden. Doch mit dem Ende der DDR war das Projekt Geschichte, erzählt Peter Biernath. Den »Tag des offenen Denkmals« nutzt der Kulturbund seit 1993, um in ehrenamtlicher Arbeit Bildbände, Bildtafeln und Broschüren über sein denkmalgeschütztes Domizil Lange Straße 1, die Stadtentwicklung und alle Künstler sowie ihre Arbeiten zu verfassen, die den öffentlichen Raum mitgestalten. 2016/17 sind ein Altstadt- und ein Neustadtplan mit Beschreibungen wichtiger Objekte entstanden, die Interessenten durch Hoyerswerda führen, erklärt Biernath.
All diese Informationen fließen nun in die neue Broschüre »Baumuseum Hoyerswerda« und den Flyer »Baulehrpfad Hoyerswerda« mit Stadtkarte ein, die über die Baukultur vergangener Jahrzehnte informieren. Zum »Tag des offenen Denkmals« 2024 soll alles druckfrisch vorliegen. An den Druckkosten beteiligt sich die Ostsächsische Sparkasse Dresden. Ein Hoyerswerdaer, der jetzt in Hamburg wohnt, will ehrenamtlich aus dem aktuellen Stadtplan eine internetfähige Version entwickeln, freut sich Peter Biernath. Der Kulturbund sucht für das Großprojekt auch freiwillige Helfer aus Hoyerswerda.
Noch kann die Tourist-Information im Bürgerzentrum Braugasse 1 nicht über alle Stadtrundgänge Auskunft geben oder sie für Interessenten organisieren, sagt Olaf Winkler von der Initiative Mitmachstadt Hoyerswerda. Aber das soll sich ändern. Mit diesem Ziel hat er alle Schöpfer thematischer Spaziergänge in der ehrenamtlich tätigen Kulturhistorischen Arbeitsgruppe vereint. Die wichtigsten Mitglieder sind jetzt der Kulturbund, das Schloss- und Stadtmuseum, die Koordinierungsstelle Zentrenentwicklung und der Freundeskreis, ehemals Hoyerswerdaer Kunstverein. Deren Stadtrundgänge werden noch 2024 als Flyer mit QR-Code und Corporate Design in einer Sammelmappe in der Tourist-Information ausliegen, sagt Olaf Winkler, der für das Projekt Fördergelder beantragt. Weitere Spaziergänge können Vereine und Institutionen für 2025 entsprechend vorbereiten.