

Das Landesamt für Straßenbau und Verkehr (Lasuv) hat dieses Jahr viel vor. Über 20 Millionen Euro sollen in die Ertüchtigung von Staatstraßen in den Landkreisen Bautzen und Görlitz fließen - Möglich macht es das Sonderprogramm der sächsischen Landesregierung, das für sachsenweite Bauvorhaben insgesamt 60 Millionen Euro bereitgestellt hat. Darüber hinaus sollen viele Bundesstraßen auf Vordermann gebracht werden. Das bedeutet im Umkehrschluss aber auch: mehr Baustellen in der gesamten Oberlausitz. Konkret werden dieses Jahr 17 Bauvorhaben angegangen. Davon acht im Bautzener Raum und neun Vorhaben im Görlitzer Gebiet.Die übrigen drei Vorhaben wurden bereits vergangenes Jahr begonnen und werden dieses Jahr weitergeführt.
Neubau der Bundesstraße 178 geht weiter voran
Zu den kostenintensivsten Straßenbauprojekten gehört die Erhaltung der Bundesstraße 99 zwischen Schlegel und Ostritz für 4,9 Millionen Euro. Im Landkreis Bautzen muss die Staatsstraße 177 östlich von Medingen ausgebaut und mit einem Radweg ergänzt werden. Veranschlagter Kostenrahmen: 4,3 Millionen Euro. Der mit Abstand teuerste Bauabschnitt ist der Neubau der Bundesstraße 178 von Zittau nach Niederoderwitz, das als wichtige Nord-Süd Verbindung gilt und aus Mitteln des Strukturwandeltopfes finanziert wird. Für den dritten Teilabschnitt sind 51,2 Millionen Euro verplant.
Warum eine Vollsperrung sinnvoll ist
Nahezu alle Bauvorhaben werden unter Vollsperrung durchgeführt. Das hat entscheidende Gründe: "Arbeiten unter Vollsperrung sind wegen der Einhaltung des Arbeitsschutzes notwendig", erklärt Abteilungsleiter Sebastian Thiem von der Straßenbaubehörde Lasuv. Die Baufahrzeuge dürfen auf keinem Fall zu nahe am fließenden Verkehr arbeiten. Um das zu vermeiden, finden viele Arbeiten unter Vollsperrung statt. Zudem benötigt es für eine halbseitige Sperrung mindestens acht Meter Straßenbreite - das ist nur bei größeren Strecken der Fall. Ein Vorteil der Vollsperrung ist unter anderem, dass sich dadurch die Bauzeit verkürzen lässt. Der Nachteil: Verkehrsteilnehmer müssen sich auf weite Umleitungsstrecken einstellen.
Wie ist der Zustand der Straßen in der Oberlausitz?
Wann welche Straßen gebaut werden müssen, weiß das Landesamt für Straßenbau und Verkehr ganz genau. Dazu wird aller vier Jahre der Straßenzustand ermittelt, die Daten in einer Erhaltungsstrategie festgehalten und Prioritäten gesetzt. Wenn es um den Zustand der Straßen geht, steht der Görlitzer Landkreis im sachsenweiten Vergleich im Mittelfeld. Im Landkreis Bautzen eher im unteren Drittel, schätzt Sebastian Thiem ein.
Straßenbauprojekte im Landkreis Bautzen:
B 6, Erhaltung südlich Arnsdorf, Kreuzung K9204 bis Kreuzung S160
B98, Erhaltung Kreuzung S154 in Steinigtwolmsdorf einschließlich Ampelanlage
S 56, Fahrbahnerneuerung Pulsnitz bis Großnaundorf, 2. Bauabschnitt
S 59, Ersatzneubau Brücke über die Große Röder in Hermsdorf (Verlängerung Radweg)
S 105, Ausbau in Häslich, 1. Bauabschnitt
S 112, Überbauerneuerung Brücke (BW 2) über das Löbauer Wasser in Wasserkretscham
S 115, Ersatzneubau Brücke über das Cunewalder Wasser in Cunewalde
S 177, Ausbau östlich Medingen mit Anbau eines Radweges
B 96, Fahrbahnerneuerung Ortsdurchfahrt Groß Särchen 3.Teilabschnitt
Straßenbauprojekte im Landkreis Görlitz:
B 6, Erhaltung vom Knotenpunkt mit der B 178 bis Eiserode
B 99, Erhaltung zwischen Schlegel und Ostritz, 1. Bauabschnitt
S 95, Fahrbahnerneuerung Oßling bis Milstrich, 2. Bauabschnitt
S 112, Fahrbahnerneuerung in Löbau
S 125, Erneuerung Brücke über den Weißen Schöps in Ebersbach
S 128, Erhaltung Radwegbeleuchtung und Brücken, Grenzübergang Hagenwerder-Radmeritz
S 137, Fahrbahnerneuerung von Hörnitzbis S 138, 1. und 2. Bauabschnitt
S 143, Fahrbahnerneuerung in Rosenbach
S 145, Teilinstandsetzung Brücke (BW1) über die Bahnstrecke 6215 in Eibau
B 96, Fahrbahnerneuerung in Niederoderwitz
B 178, Nord-Süd Anbindung zu Polen und Tschechien - Zittau bis Niederoderwitz