

Große Sportevents und eine Vielzahl von Weltrekorden und Bestleistungen hat das umgebaute und modernisierte Heinz-Steyer-Stadion schon gesehen. Zehntausende erlebten mit, wie hier Marlies (Oelsner) Göhr hier ihren Fabelweltrekord über 100 Meter lief. Andere standen ihr nicht nach und viele der Rekorde, die zu DDR-Zeiten erzielt wurden, hatten lange Bestand, ehe sie gebrochen wurden.
Eine Weltrekord-Tafel erinnerte bis vor drei Jahren rechts neben dem Marathontor daran. Sie wurde fast auf den Tag genau vor drei Jahren, am 21. März 2022, gestohlen. Einige Wochen später fanden sie Mitarbeiter des Eigenbetrieb Sportstätten auf dem nahegelegenen Parkplatz wieder. Leider war die Tafel so beschädigt, dass sie nicht wieder an ihrem alten Platz befestigt werden konnte. Die Vorderseite wies Dellen und Schrammen auf und die Rückseite war so beschädigt, dass sich diese Tafel nicht mehr montieren ließ.
Das ist seit 27. März ein Stück korrigierte unrühmliche Sporthistorie. Denn für alle unübersehbar: nach drei Jahren kehrt die Weltrekordtafel zurück – in neuer Ausführung und an einem neuen Standort. Bei der neuen Tafel handelt es sich um eine Aluverbundplatte mit verzinktem Rahmen, die auf der Plaza nahe des Heinz-Steyer-Denkmals an der Mauer montiert wurde und die Sportbürgermeister Jan Donhauser, die letzten Schrauben symbolisch verankerte.
Das neue Exemplar, 1,60 x 1,30 Meter in den Abmessungen kostete rund 1.400 Euro, die vom Eigenbetrieb Sportstätten getragen werden.
Bei der Gelegenheit wurde auch gleich der Name von Marlies Göhr korrigiert - auf der alten Tafel fehlte im Vornamen der Buchstabe "e". Zumindest das ist nun auch erledigt.
Sein Kommentar: „Ich freue mich, dass endlich die Weltrekorde des beliebten Heinz-Steyer-Stadions optisch wieder für jeden sichtbar sind. Die Weltrekordtafel ist auch ein Stück Geschichte, auf das Dresden sehr stolz ist. Mit ihr und dem neu entstandenen Heinz-Steyer-Stadion im zentrumsnahen Sportpark Ostra verbinde ich natürlich auch die Hoffnung, dass mit den modernen Bedingungen neue Weltrekorde aufgestellt und die einst so erfolgreiche Sportgeschichte an diesem Ort weitergeschrieben werden kann.“
Das Heinz-Steyer-Stadion hat seit 1919 bewegende Zeiten hinter sich. Zwischen 1935 und 1986 wurden 17 Weltrekorde erreicht, zum Beispiel durch Heike Drechsler im Weitsprung, Ruth Fuchs im Speerwurf, Rosemarie Ackermann im Hochsprung, Marlies Göhr und Renate Stecher im Sprint oder auch abseits der Leichtathletik durch Helga Wischer im Sportangeln. 2011 wurde die Erinnerungstafel als Zeugnis der erfolgreichen Geschichte neben dem Marathontor angebracht. 2015 wurde die Weltbestzeit von Thomas Dold im Rückwärtslaufen ergänzt. Vielleicht wird auch schon zum 1. Sporthöhepunkt des Jahres 2025 in der Leichtathletik - der erneuten Austragung des „Goldenen Ovals“ am 1. Juni vor hoffentlich vielen begeisterten Zuschauern – ein neuer Eintrag auf dieser Tafel möglich sein.