Carola Pönisch

Was stimmt nicht mit dem Hall?

Vor fast genau einem Jahr (28. April 2017) wurde der umgebaute Kulturpalast wiedereröffnet. Jetzt muss noch einmal eine viertel Million investiert werden, weil es Probleme mit der Akustik gibt.

Kann das sein? Vor einem Jahr, zur Eröffnung des Kulturpalastes, schwärmten alle von der tollen Akustik, die der neue Saal mit seine weinbergartigen Struktur bietet. Die erstklassige Akustik werde den Qualitäten des Spitzen-Klangkörpers Philharmonie erstmals voll gerecht. Dem renommierten Akustikbüro Peutz sei es gelungen, den Saal mit einer relativ hohen Nachhallzeit von 2,2 bis 2,4 Sekunden zu konzipieren, was wiederum für einen besonderen "Dresdner Klang" sorgen würde, hieß es euphorisch. Jetzt, ein Jahr später, bereitet dieser Nachhall offenbar Probleme. Nicht den Musikern, sondern wenn es um das gesprochene Wort geht. "Die elektroakustische Verstärkung ist noch nicht zufriedenstellend, insbesondere hinsichtlich der Verständlichkeit von Sprache", bestätigt eine Sprecherin der Stadt auf Anfrage. Seit längerer Zeit werden deshalb Messungen und Tests mit verschiedenen Beschallungsanlagen in unterschiedlichen Varianten durchgeführt. "Ziel ist die Anschaffung einer speziell für den Konzertsaal optimierten  Anlage, die seinem breiten Nutzungsspektrum entspricht", so die Sprecherin. "Wenn die entsprechende Anlage ausgewählt wurde, wird es durch die KID eine Ausschreibung für die Anschaffung geben. Derzeit werden Kosten in Höhe von ca. 250.000 Euro dafür veranschlagt." Der 1969 gebaute Kulturpalast wurde von 2013 bis 2017 für rund 100 Millionen Euro umgebaut, der Saal speziell für die Dresdner Philharmonie vom Multifunktionssaal in einen Konzertsaal neu konzipiert.


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