Carola Pönisch

Sammeltasse und Schnäppchentaler

Seit 2015 sind die Glühweintassen auf dem Striezelmarkt ein echt sächsische Produkt. Gefertigt werden sie in der Neukirchner Keramikfirma Kannegießer. Jedes Jahr kommen 50.000 neue Tassen auf den Markt, dieses Jahr zusätzlich ein goldverziertes Sammlerstück.

Neukirch verdrängt China. Mag jetzt etwas großspurig klingen, aber wenn es um die Glühweintassen auf dem Striezelmarkt geht, ist das nun mal so. Viele Jahre lang kamen die blauen, roten, grünen und braunen Pötte aus Fernost – was ja per se nicht schlecht war, immerhin wurden sie jährlich neu mit Dresden-typischen Motiven bedruckt und dadurch irgendwie regional. Dass regional aber durchaus anders gehen kann, beweisen die Stadt und das im Kreis Bautzen liegende Keramikunterrnehmen seit 2015, als nämlich die Stadtverwaltung dieses Markt-Detail neu ausgeschrieben und das Familienunternehmen nahe Wilthen den Zuschlag bis 2020 erhalten hatte. Nicht nur, dass die Tassen nun wirklich aus regionalen Zutaten geformt wird – mit Ton aus der Leipziger Gegend und dem Westerwald, vermengt mit regionalem Quarz und Kaolin ums Eck. Auch das Design stammt aus dem Hause Kannegießen. Und überhaupt: Der Striezelmarkt dürfte der einzige deutsche Weihnachtsmarkt sein, für den die Stadtverwaltung eine eigene Glühweintasse designen ließ. Jetzt mit Gold per Hand verziert  Nach zwei Jahren in Preußischblau kommt die Glühweintasse nun in schickem Bordeaux daher, der Henkel wieder verzieht mit der behandschuhten Hand. 2016 waren Henkel und Tasse mit einem Notenschlüssel verbunden. 50.000 weinrote Tassen wurden im Hause Kannegießer in den letzten Monaten hergestellt – bei einem Tassenpfand von drei Euro dürfte wieder ein guter Teil davon in heimischen Schränken landen. Wer es noch eine Spur edler möchte, kann sogar auf eine goldverzierte Variante zurückgreifen. Doch Achtung: Erstens kostet diese 15 Euro pro Stück und zweitens gibt es nur 583 davon. Diese Sonderedition ist von Hand nummeriert, alle Reliefelemente wie Sterne, Schrift und Kanten von Hand goldverziert. Erhältlich sind die Tassen ausschließlich bei der Dresden Information an der Frauenkirche (in der QF-Passage), im Hauptbahnhof und auf dem Striezelmarkt im Infopavillon im Bereich der Schaumanufaktur. Striezeltaler Zum vierten Mal in Folge gibt es die silbern schimmernden Striezeltaler als besonderes Währungsmittel – auch sie wieder mit neuem Motiv. In diesem Jahr ist es die mit fast 15 Metern Höhe weltgrößte erzgebirgische Stufenpyramide. Auf der Rückseite ist das Logo des Striezelmarktes abgebildet. Für 10 Euro erhält man 11 Taler, die bei allen Händlern auf dem Striezelmarkt unbegrenzt einlösbar sind. Ein Taler entspricht dabei dem Wert von einem Euro, einen Taler gibt‘s wieder gratis. Die Silberlinge gibt‘s ebenfalls ab dem 29. November auf dem Striezelmarkt im Infopavillon der Dresden Information im Bereich der Schaumanufaktur.


Meistgelesen