Carola Pönisch

Marie Jacquot: Alles tanzt nach ihrem Taktstock

Die Ernst von Schuch-Familienstiftung, die im Oktober 2011 gegründet wurde, vergab den mit 2.000 Euro dotierten "Ernst von Schuch-Dirigentenförderpreis" am 16. Dezember zwar bereits zum sechsten Mal, dennoch war es dieses Mal eine besondere Preisverleihung. Denn erstmals wurde eine junge Dirigentin geehrt. Die Ausgezeichnete heißt Marie Jacquot, Jahrgang 1990, seit 2016 Stipendiatin im Dirigentenforum des Deutschen Musikrates. Die gebürtige Französin begann 2015 nach einem Posaunenstudium in Paris und dem Abschluss ihres Dirigierstudiums an der Universität für Musik und Darstellende Kunst in Wien mit dem Masterstudium Orchesterdirigieren in Weimar. Von 2016 bis 2019 war sie erste Kapellmeisterin und stellvertretende GMD am Mainfranken Theater Würzburg, aktuell ist Marie Jacquot erste Kapellmeisterin an der Deutschen Oper am Rhein. Die fünfköpige Jury entschied sich unter fünf Kanditaten für die 30-Jährige, weil sie » dank ihrer charismatischen und unbedingten musikalischen Ausstrahlung das Orchester vom ersten Moment an zu einem einheitlichen Klangkörper formiert, der unter ihrer Leitung ein kompaktes, den Zuhörer fesselndes und einnehmendes Musikwerk entstehen lässt«. Mit dem von Brigitte Bela, einer Enkelin Ernst von Schuchs, initiierten Preis sollen junge Nachwuchsdirigenten geehrt werden. Ernst von Schuch (1846-1914) wirkte über 40 Jahre an der Dresdner Hofoper und führte als Generalmusikdirektor die königlich-musikalische Kapelle (heutige Staatskapelle) mit zahlreichen Ur- und Erstaufführungen in Dresden zu Weltruhm.


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