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Birgit Branczeisz

Heirat im Neuen Rathaus: Nach 30 Jahren nun endlich wieder möglich

Dresden. Der neue Ort für Trauungen heißt Salon „Marie Stritt“.

Beigeordneter Jan Pratzka gratuliert dem ersten Hochzeitspaar.

Beigeordneter Jan Pratzka gratuliert dem ersten Hochzeitspaar.

Bild: Stadt Dresden

Am Freitag, den 19. Juli , sind die ersten zwei Paare durch die Goldene Pforte des Dresdner Rathauses geschritten, um das Gebäude wenig später als Eheleute wieder zu verlassen. Seit diesem Tag ist es möglich, sich im neuesten Trauort der Landeshauptstadt – dem Salon „Marie Stritt“ – das Ja-Wort zu geben. Der zuständige Beigeordnete für Wirtschaft, Digitales, Personal und Sicherheit Jan Pratzka: „Bis Ende 1994 konnte im Neuen Rathaus geheiratet werden – das ist 30 Jahre her. Ich freue mich deshalb ganz besonders, dass nun wieder hier im Zentrum Dresdens Eheschließungen möglich sind.“
Das nächste Paar wird im Rathaus am 16. August den Bund fürs Leben eingehen. Damit sind die Termine für den neuen Eheschließungsort in diesem Jahr bereits ausgebucht. Aber für 2025 sind an fünf Sonnabenden von April bis September jeweils fünf Termine im Angebot. Sonnabends wird in Dresden besonders gern geheiratet. Für den Salon "Marie Stritt" im Rathaus fallen bei Eheschließungen keine Kosten für die Raummiete an.

Der Salon Marie Stritt: Klein, aber fein
Der Salon Marie Stritt ist modern gestaltet und befindet sich in der ersten Etage des Dresdner Rathauses. Brautpaare und ihre Hochzeitsgesellschaft (ab 2025: maximal 15 Gäste) erreichen diesen über die Goldene Pforte und das prunkvolle Treppenhaus mit doppelläufigem Aufgang, Kuppel und Gestaltungen nach Otto Gußmann. Bei der Um-und Ausgestaltung des neuen Hochzeitsraumes wurde bewusst auf eine moderne, multifunktionale und zurückhaltende Atmosphäre Wert gelegt. Auch als Kontrast zum historischen Treppenhaus ist dieser besondere Raum konsequent schlicht gehalten. Arbeiten der Dresdner Künstlerin Kerstin Franke-Gneuß schmücken die Wände. Der Salon wird neben Eheschließungen auch für Eintragungen in das Goldene Buch der Stadt Dresden genutzt. Hier tragen sich zum Beispiel Botschafter bei Antrittsbesuchen ein, neu gewählte Stadtoberhäupter der Partnerstädte oder berühmte Persönlichkeiten wie zum Beispiel am 3. Mai 2023 der Dresdner Grammy Preisträger DJ Purple Disco Machine.

Wer war Marie Stritt?
Marie Stritt gilt als bedeutende Frauenrechtlerin. Zwei Monate nach dem Thronverzicht des sächsischen Königs am 13. November 1918 zogen erstmals nach demokratischen Regeln (nicht nach Steueraufkommen oder Geschlecht) auch zehn Frauen ins Dresdner Stadtparlament ein. Eine von ihnen war Marie Stritt, die im Jahr 1920 auch zum Ratsmitglied gewählt wurde. Im Dresdner Stadtteil Striesen und in Bremen wurden Straßen nach ihr benannt.

Dresden ist gefragt als Hochzeitstadt
Im ersten Halbjahr 2024 gab es in Dresden insgesamt 887 Eheschließungen, 2023 waren es im gleichen Zeitraum 785. Insgesamt gibt es in der Stadt zwölf exklusive Trauorte: das Standesamt in der Villa Weigang Dresden, Schloss Albrechtsberg, Lingnerschloss, Landhaus, Kulturrathaus, Rathaus Weixdorf, Kraszewski-Museum, Schloss Schönfeld, Rudolf-Harbig-Stadion sowie neu das Rathaus und die derzeit nicht zur Verfügung stehenden Trauorte Palais im Großen Garten und Carl-Maria-von-Weber-Museum. Das Standesamt in der Villa Weigang Dresden auf der Goetheallee gilt als eines der schönsten deutschlandweit und führt die meisten Eheschließungen durch. Wer noch in diesem Jahr heiraten will, kann unter anderem im Landhaus nahe Pirnaischem Platz, im Rathaus Weixdorf, auf Schloss Albrechtsberg und im Kulturrathaus noch freie Termine finden.

Weitere Informationen zu diesem Trauort im Neuen Rathaus, Rathausplatz 1, zur Anmeldung und den Terminen unter: www.dresden.de/heiraten



 


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