Carola Pönisch

Goldener Reiter muss restauriert werden

Schon wieder beschädigt, schon wieder reparaturbedürftig: Der Goldene Reiter, eines der berühmtesten Wahrzeichen Dresdens. Foto: Pönisch

Schon wieder beschädigt, schon wieder reparaturbedürftig: Der Goldene Reiter, eines der berühmtesten Wahrzeichen Dresdens. Foto: Pönisch

Dresdens weltberühmtes Wahrzeichen, der Goldene Reiter, ist nicht nur eins der begehrtesten Fotomotive in der Stadt, sondern offenbar auch ein sehr beliebter Klettertreff. Denn erneut zeigen sich am Goldenen August Schäden, die durch wiederholtes Beklettern und Beschmieren hevorgerufen wurden. Unter fachlicher Begleitung des Landesamtes für Denkmalpflege (LfD) untersuchen und beseitigen Restauratoren der Firma Fuchs+Girke aus Ottendorf-Okrilla Schäden am Reiter, Pferd und Postament. Das Unternehmen hatte bereits die grundhafte Sanierung von 2001 bis 2003 ausgeführt und auch bisher alle Schäden am Goldenen Reiter behoben. Rund acht Quadratmeter Oberfläche an Reiter und Pferd müssen von den Fachleuten neu vergoldet werden, dazu kommen Reinigungsarbeiten und das Ergänzen von Steinen am Postament.  Trotz Haushaltssperre hat die Landeshauptstadt Dresden die Finanzierung der Maßnahmen sichergestellt. Ende September soll August wieder wie neu glänzen. Das Landesamt für Denkmalpflege erwägt nun, die im 2. Weltkrieg verlorenen Ziergitter nach historischem Vorbild wiederherzustellen und das Reiterstandbild damit zu schützen. Zur Historie des Goldenen Reiter Bei dem Reiterstandbild des Kurfürsten und Königs von Polen August II. handelt es sich um eines der ganz wenigen weltweit erhalten gebliebenen Standbilder aus getriebenem Kupferblech aus der Zeit des Barocks und somit um ein besonders bedeutendes Kultur-denkmal. Anhand eines Gipsmodells des Bildhauers Jean Joseph Vinache schuf der Kunst- und Kanonenschmied Ludwig Wiedemann zwischen 1732 und 1734 das Standbild, das Postament entwarf der Architekt Zacharias Longuelune. 1884 fanden unter dem Architekten Konstantin Lipsius erste Erneuerungsarbeiten statt. In den Jahren 2000 bis 2003 konnte der Goldene Reiter dank der Förderung durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt im Rahmen des Modellprojektes »Freiluftbewitterte Großbronzen in Sachsen und Sachsen-Anhalt« und auf Grundlage der vom LfD erstellten Konzeption umfassend konserviert und restauriert werden.


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