Carola Pönisch

Ab Freitag: Neuer Ausschank auf Lingnerterrassen

Der Probetrieb ist beendet, die Feuertaufe zur Schlössernacht bestanden: Am 27. Juli ab 17 Uhr öffnet der neue Ausschank der Lingnerterrassen des Lingnerschlosses offiziell.

Kleiner Wermutstropfen gleich vorab: Die neue Lingnerbrause und der extra kreierte Lingnerlikör werden am Freitag noch nicht kredenzt werden können. Ansonsten aber ist das Team um Michael Grabowski, Gesellschafter der Lingnerschloss Gastronomie Betriebs GmbH, ist bereit für den großen Ansturm, der hoffentlich einsetzen wird. Freibier und  Gratisbowle werden auf jeden Fall gekühlt vorrätig sein und damit es richtig gemütlich wird, spielt die Band Krambambuli Livemusik. Schicker Neubau statt kleiner Kiosk Der neue Ausschank hätte eigentlich schon mit Start in die Biergartensaison fertig sein sollen, aber wie das bei fast jedem Neubau so ist: Es kam zu Bauverzögerungen. Doch nun ist der in edler Grauoptik gehaltene Ausschank fertig. 400.000 Euro hat der Förderverein Lingnerschloss e.V. dafür an Kredit aufgenommen. "Mit Einnahmen aus dem Schloss, zum Beispiel durch Vermietung, durch eigene Veranstaltungen und Spenden werden wir die Summe zurückzahlen", so Dr. Eberhard Reißmann von Vorstand des Vereins. Betrieben wird der Ausschank wie bisher von Michael Grabowski, der ja mit Grillzelt und Bierwagen bereits Erfahrungen in Sachen Lingnerterrassen-Gastronomie (280 Plätze) hat. "Wir haben das Angebot erweitert und in der Probephase auch die Gäste befragt und testen lassen, was sie sich wünschen." So wird es nun verschiedene Sorten Flammkuchen geben, außerdem Schnitzel und im Holzofen gebackenes Fladenbrot mit verschiedenen Belägen. "Die speziell für uns kreierte Limonade wird zusammen mit der Firma Heidesaft entwickelt, den Likör stellt Gustav Müller her. Sobald beides fertig ist, kommt es in den Verkauf", verspricht Grabowski. Lingners Schloss Erbaut wurde das mittlere der drei Schlösser auf dem Elbhang  1850/53 für die preußische Adelsfamilie von Stockhausen. Später bewohnte es Karl August Lingner, der Erfinder des Odol-Mundwasser. In seinem Testament von 1916 hatte er das gesamte Anwesen der Stadt Dresden unter strengen Auflagen vermacht: Die gesamte Bevölkerung sollte „die Schönheiten dieser herrlichen, in Europa einzigartigen Lage genießen können“. Die Stadt solle "tunlichst ein Café oder Restaurant einrichten mit billigsten Preisen", damit es sich die ganz normalen Dresdner Bürger gutgehen lassen könnten. Und schon damals war Odol-König Lingner der Meinung, dass " hunderte von Gästen auf der Terrasse" Platz finden und "ein geschickter Wirt ein wohlhabender Mann" werden könne. Um Wiederaufbau und Betrieb kümmert sich der 2002 gegründete Förderverein Lingnerschloss e.V., der aktuell 400 Mitglieder zählt. Seit März 2015 kann im unter Denkmalschutz stehende Kinosaal im Obergeschoss geheiratet werden, der Saal bietet Hochzeitsgesellschaften bis 58 Personen Platz. Seit wenigen Wochen ist auch die sogenannte Beletage im ersten Obergeschoss mit dem großen Sternensaal und den beiden Turmzimmern der Öffentlichkeit wieder zugänglich, auch hier kann gefeiert oder getagt werden. Mehr über Nutzung, Vermietung, Trauungen, Veranstaltungen und den Verein gibt's hier.


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