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Cottbus verabschiedet seine Olympioniken

Cottbus. Cottbuser Radsportler nach Paris: Medaillenhoffnungen und Spannung vor Olympia! Während die Cottbuser Starterschar sicher dabei ist, wartet Para-Sportlerin Martina Willing noch auf ihre Nominierung.

Mannschaft mit »amtlichem Rahmen«.

Mannschaft mit »amtlichem Rahmen«.

Bild: G. Zielonkowsky

Es war schon eine sehr gelungene Idee, im Rahmen der Bahnrad-Europameisterschaften die Sportler zu verabschieden, die sich für die am 26. Juli beginnenden Olympischen Spiele qualifiziert haben. Ausnahmslos sind es Vertreter des Radsports, die das Ticket für Paris lösen konnten. Allen voran das medaillenverwöhnte Teamsprint-Trio Emma Hinze, Lea Sophie Friedrich und Pauline Grabosch. Mit Maximilian Dürnbach und Ersatzmann Nik Schröter, sowie Roger Kluge (RK Endspurt Cottbus) komplettieren drei Herren die Cottbuser Starterschar.

Während die Cottbuser Olympia-Delegation nominiert ist und damit ganz sicher auf der Bahn im Pariser Velodrom die Runden drehen werden, tappen die 17 Starter des Brandenburgische Präventions- und Rehabilitationssportvereins BPRSV noch im Dunkeln. Erst am 18. Juli will der Deutsche Behindertensportverband seine Entscheidung öffentlich machen.

»Für unsere Kandidaten, die allesamt die Quali-Normen geschafft haben, ist das einer ruhigen Vorbereitung überhaupt nicht förderlich. Zumal alle wissen, dass es Härtefälle geben wird, weil es in Deutschland wirklich Weltklasse-Para-Sportler gibt«, sagt der Cottbuser Stützpunktleiter Ralf Paulo. Beste Aussichten ins Flugzeug nach Paris zu steigen, hat die wohl erfolgreichste Behindertensportlerin aller Zeiten Martina Willing. Die inzwischen 64 Jahre alt gewordene blinde Speerwerferin hat 1992 in Barcelona bei ihrem ersten Start bei den Paralympischen Spielen Gold gewonnen, genau wie danach 1996 in Atlanta und 2008 in Peking. »Ich denke, wenn ich jetzt meine zehnten Spiele erlebe, wird das ein schöner Abschluss meines Weges sein, bei dem ich 14 Para-Medaillen gewinnen konnte. Und wenn ich den Jüngeren in Paris noch mal zeigen kann, wie weit so eine alte Schachtel wie ich den Speer noch werfen kann, dann bin ich schon zufrieden, an eine Medaille denke ich momentan nicht. Zumal ja derzeit die endgültige Nominierung noch aussteht«, blickt die aus Pasewalk stammende Werferin.

Der Paracycling-Radsportler Pierre Senska, hofft natürlich auch auf dem Zettel der aktuellen Para-Olympioniken zu stehen, um in Paris seine dritten Paralympics zu erleben. Der Berliner, der vom Cottbuser Trainer Renée Schmidt trainiert wird, hat durch seine »Zweigleisigkeit« großartige Chancen, erstmals beim weltgrößten Sportereignis Edelmetall zu gewinnen. In der Einerverfolgung auf der Bahn hofft der 36-Jährige auf das Treppchen zur Siegerehrung gerufen zu werden, genau wie nach dem Zeitfahren auf der Straße. Seine Erfolgsbilanz gibt schließlich genügend Grund für solche Hoffnungen, gewann er doch bisher sechs WM-Titel auf der Straße und 2006 hieß der Weltmeister auf der Bahn Pierre Senska.

Die Cottbuser Bürgermeisterin Marietta Tzschoppe, die gemeinsam mit Ralf Braun von der Deutschen Olympischen Gesellschaft bei der Abschiedsgala mit diesen Worten allen Cottbuser Sportlern gute Wünsche auf den Weg gab, sagte: »Natürlich freuen wir uns alle über Medaillen und gute Platzierungen. Doch möge doch jede und jeder zunächst persönliche Bestleistungen erreichen. Lebt bei Olympia und den Paralympische Spielen Euren Traum und so wünsche ich allen vor allem viel Glück und Gesundheit bei den hoffentlich allseits fair geführten und friedlichen Wettbewerben in Paris!«


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